Die Überraschung ist nur, die Kamera, die einem aus der Schachtel in die Hände fällt, nennt sich BenQ DC X600, und nicht Pentax.
Oder doch? Auf den ersten Blick gleicht sie einer Optio S6 wie eine Kamera der anderen.
Und der zweite Blick verrät, da steckt das bekannte Sliding-Lens-System drin, mit dreifach optischem Zoom, offiziell mit Pentax beschriftet.
Sowas, sowas
Sie hat in jeder Tasche Platz und kommt immer und überall mit. Nachteil davon: das exponierte Display leidet.
Auch die Ausstattung lässt für eine immer-und- überall-dabei Kamera kaum Wünsche offen.
So zum Beispiel die Videofunktion mit 30 Bildern pro Sekunde im 650 x 480 Pixel-Format und einem brauchbaren Bildstabilisator.
Ebenfalls erwähnenswert die eingebauten 23 MB Speicher, natürlich erweiterbar mit SD-Karten, und das stabile Metallgehäuse, welches so manchen Unfug mitmacht.
Sooo gross, grösser geht's nicht
232'000 Bildpunkte entsprechen beinahe der VGA-Auflösung, was in Kombination mit gut 6.4 cm Diagonalen über 280 dpi entspricht.
Und zwar auf ganzen 2.5 Zoll oder gut 6.4 cm mit 232'000 Pixeln, was für dieses Format über 280 dpi Auflösung entspricht.
Und dies sieht man auch, sei dies bei notfallmässigen Präsentationen im kleinen Kreis oder zur zuverlässigen Bildkontrolle.
Dass diesem Luxus der optische Sucher zum Opfer gefallen ist, stört vermutlich wenig.
Als kleiner Wehrmutstropfen sei erwähnt, dass das exponierte Display gerade durch die Grösse anfällig wird auf Kratzer und Fingerabdrücke.
Sooo klein, kleiner geht's nicht
Beim Einfahren schwenkt die mittlere Linsengruppe nach oben ins Gehäuse. So sind ausgeschaltet 19 mm Gehäusetiefe und ein komplett versenktes und somit geschütztes Objektiv möglich.
Nach nun drei Jahren Praxiserfahrung lassen sich die anfänglichen Zweifel ob der Haltbarkeit dieser Mechanik klar zerstreuen.
In Kombination mit dem 6 Megapixel-Chip allerdings werden Grenzen sichtbar: Der Makrobereich beginnt erst ab 14 cm, im Weitwinkel verzeichnet die Optik schon stark tonnenförmig, und verliert gegen aussen sichtbar an Helligkeit.
Sooo handlich
Die bekannten Bedienelemente passend angeordnet: Für die meisten Handgrössen passt die BenQ perfekt.
Und die Bedienelemente liegen dort, wo Zeigefinger und Daumen sie erwarten. Einzig letzterer verirrt sich schnell auf die Hochglanzoberfläche des grossen Displays, mit den bekannten Folgen.
Programm- und Menüstruktur sind schnell verstanden und gefallen. Die Grün-Modus Taste belegt den Vierwegeregler ausserdem mit wählbaren Parametern, so dass auf diese sehr schnell zugegriffen werden kann.
Sooo schön...
Keine Verdunkelungsgefahr: Blitz wie Hilfs-LED zur Fokussierung im Dunkeln sitzen weitab möglicher Finger, welche sich über sie legen könnten.
Zum Beispiel rauschen dunkle Flächen beachtlich wenig, und auch die Lichtempfindlichkeit (maximal ISO 800 im Kerzenlichtmodus) hält sehr gut mit.
Auf etwas weitere Distanzen wünscht man sich allerdings einen stärkeren Blitz, obwohl sie – hier sei der Vergleich mit der Ur-Optio S von Pentax erlaubt – bezüglich Blitz und Empfindlichkeit bereits einen richtigen Schritt vorwärts gemacht hat.
Und dank eingebautem Hilfslicht (rote LED) fokussiert sie nun auch im Dunkeln.
Soweit sehr gut
Für eine Überraschung gut: Ihre Grösse ist nur eine ihrer Stärken, denn die Bilder der BenQ DC X600 können sich sehen lassen.
Dabei kombiniert sie natürliche Farben mit ausgezeichnetem Kontrast, und der Weissabgleich trifft zuverlässig den Punkt.
Unter der Lupe verrät das Bild allerdings, dass die Schärfe und Detailzeichnung nicht so ihre Stärken sind.
Dies sei aber sofort in Relation zur kompakten Gehäusegrösse und dem kleinen Objektiv zu setzen, um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen.