Micro-Audioanlagen gibt's in allen Schattierungen. Erfahrungsgemäss darf man von diesen Zwergen nicht all zuviel erwarten. Mit Ausnahmen, wie der RCD-M38 von Denon zeigt. Schon beim Auspacken fällt neben dem ansehnlichen Gewicht der hohe Verarbeitungsstandard auf. Die Erwartungsspannung steigt.
Schmuck sieht sie aus, die aufgeräumte Front (der iPhone-Kleber lässt sich ja schnell entfernen). Nur fällt auf, dass die wenigen Tasten bestimmt nicht alle Funktionen abdecken können. Also: Die Fernbedienung ist unabdingbar.
Das zweizeilige Display ist zwar nicht grafikfähig, doch die Schrift ist klar und auch als Laufschrift problemlos lesbar.
Installation
Da bei Denon alle benötigten Kabel und Antennen beigepackt sind, geht die Installation des M38 CD-Receivers flott und problemlos über die Bühne. Die je drei Meter Lautsprecherkabel dürften in den meisten Fällen ausreichen.
Die beiliegenden Wurfantennen für FM und DAB (AM habe ich ehrlich gesagt nicht ausprobiert) ergeben sogar in ungünstigen Empfangssituationen genügend Signalstärke.
Dank dem automatischen Sendersuchlauf sind alle Stationen schnell gefunden und empfangsbereit - die übersichtlich gestaltete Bedienungsanleitung hilft rasch bei Unklarheiten.
Im Einsatz
Bei den ersten Klängen ab CD wird klar: Das Denon System bietet schnörkellosen Sound in superber Qualität. Dass die kleinen Lautsprecherboxen in der Lage sind, Bässe in dieser Fülle und dennoch klar definiert wiederzugeben, überrascht. Der Gesamtklang ist sauber, ausgeglichen und transparent und fällt gegenüber meiner Studioabhöre kaum ab - erstaunlich! Natürlich muss man auch relativieren: Der Denon Zwerg kann keinen Theatersaal beschallen - fürs durchschnittliche Wohnzimmer reicht die Kraft jedoch alleweil.
Der CD-Spieler ist vielseitig, schluckt klaglos auch Selbstgebranntes und spielt MP3- und WMA-Dateien. Die Laufwerkgeräusche sind minimal, die Einlesegeschwindigkeit erfreulich (etwa acht Sekunden für eine volle MP3 CD). Die ID3 Tags werden allesamt angezeigt, sowohl diejenigen der Ordner/Alben als auch der einzelnen Stücke.
Über die USB-Buchse auf der Frontplatte kann man jegliche MP3/WMA-Player, USB-Sticks sowie neuerdings auch iPhones und iPods anschliessen. Die Musikdateien werden direkt eingelesen und im M38 gewandelt. Das Hörresultat ist ausgezeichnet. Für die ID3 Tags gilt dasselbe wie bei MP3 CDs.
Der Radioempfang (FM sowie DAB) ist tadellos. Bei schlechten Empfangsverhältnissen erweist sich DAB+ als stabiler und problemloser.