Eine stattliche Erscheinung
Als würde die Plasma-Technik mehr Platz beanspruchen, steht der Panasonic selbstsicher im Raum.
Der kräftige, schwarze Hochglanzrahmen trägt das matte Panel und beherbergt eine Überraschung: die seitlich angeordneten Lautsprecher. Nur zwei schmale, perforierte Streifen zeugen davon, aus Distanz kaum als Lautsprechergitter erkennbar.
Diese sehr dezente Verbreiterung trägt dazu bei, dass Höhe und Breite nahezu im Goldenen Schnitt zueinander stehen. Dieses Verhältnis sorgt nach unserem Empfinden für ein wohlproportioniertes Erscheinungsbild.
Für etwas Chrom- und Lack-Optik sorgt zudem der in metallischem Silber schimmernde Streifen, welcher die vorderen Anschlüsse und den SD-Kartenleser verdeckt. Vorn übrigens neben S-Video und Composit auch ein HDMI-Anschluss, damit HD-Camcorder direkten Kontakt finden.
Gehängt oder gestellt
Wie bei den grossen Panasonic-Serien üblich muss ein Wandhalter sich weit strecken, um die 660 x 320 mm entfernten Gewindebuchsen zu erreichen. Zudem ragt im untersten Viertel des Gehäuses über die ganze Breite ein 40 mm starker Bauch nach hinten. Viele Zubehör-Hersteller führen daher spezielle, passende Halterungen.
Bleibt der 700er auf seinem mitgelieferten, schwarz matten Standfuss, lässt er sich nicht schwenken. Gegen Aufpreis (299.-) sind drehbare Modelle in schwarz glanz und silber erhältlich.
Neben dem bereits erwähnten frontseitigen HDMI sitzen hinten zwei weitere, zudem dreimal Scart, Component und VGA. Audioseitig gehören die analogen Cinchbuchsen für in und out dazu, aber auch ein optischer Digitalausgang.
In Betrieb
Ein frontseitiger Netzschalter rastet spürbar ein und hängt das Gerät ans Netz.
Der Standby-Stromverbrauch übrigens wird von Panasonic mit 0,7 Watt angegeben, im Betrieb sind es 270 W. Dieser schwankt allerdings je nach Bildinhalt und Einstellung zwischen gemessenen 200 und 350 Watt, während ein LCD auf konstantem Niveau bleibt (Herstellerangabe Philips 24PFL7662D 240 Watt).
Die anfallende Wärme führen die neuen Panasonic-Modelle ohne Lüfter ab.
Zur 700er Serie passend versprüht die Fernbedienung nicht billiges Plastikimage, sondern liegt wohlgeformt und massiv in der Hand – trotz Kunststoff. Die Zehnertastatur sitzt zentral, dort wo man sie vermutet, mit Menü- sowie Lautstärketasten in problemlos erreichbarer Nähe
Bezüglich Programmierung und Bedienung erklärt sich der Panasonic weitgehend selbst, so dass ein Blick in die Anleitung eher selten nötig wird.
Zunächst zum Pflichtteil
Zu einem sehr grossen Teil zeigen Grossbildschirme auch heute noch Bilder ab analoger Quelle, ausser mit Satellit oder DVB-C respektive DVB-T mit dem in der Schweiz sehr eingeschränkten Programminhalt.
Der DVB-T Tuner sitzt im 700er übrigens serienmässig drin.
Durch seine HD-Auflösung (respektive die für Plasma-Panels im 42 Zoll-Format üblichen 1024 x 768 Pixel) fällt der Rechenaufwand bei weitem nicht so gross aus, wie bei Full-HD Modellen, um aus dem PAL-Signal ein ganzes Bild zu zaubern.
Und dies ist sichtbar: Der Panasonic zeigt viel weniger Effekte, welche auf die Rechenleistung zurückzuführen sind. Die Schärfe bleibt bei stehenden und bewegten Bildern nahezu identisch, auch Grossflächenmuster und Kantenrauschen respektive Kanteneffekte fallen deutlich weniger auf.
Dafür werfen Kanten mit hohem Kontrast deutliche Schatten, was hochwertige Analogtuner gänzlich unterbinden.
Und wieder sind Sendungen im 4:3-Format ein Thema. Allerdings für den Panasonic eine leichte Aufgabe, da dieser die schwarzen Balken sehr schnell erkennt und korrigiert. Daher sind diese kaum je länger als einen Sekundenbruchteil sichtbar, selbst auf Sendern wie SF1 und SF2.
Und dann HDTV ab Satellit
Als Quelle dienen HDTV-Sat Signale, von Premiere HD bis zum Astra HD Demokanal.
Die Stärken der Plasma-Technik spielt der Panasonic voll aus, mit natürlichen Farben in feinen Abstufungen, welche selbst gute LCDs noch nicht zu unterscheiden in der Lage sind.
Auf den ersten Blick wirken die Farben des LCD leuchtender, doch mit den erwähnten Schwächen, mit überzeichneten, unnatürlich harten Übergängen.
In dunklen Passagen sind mit dem Plasma Details sichtbar, welche sonst gerne in schwarz gehüllt werden. Mit Streulicht im Raum geht der Punkt für das dunkelste Schwarz allerdings zu Gunsten des LCD-Kandidaten, da trotz mattem Panel immer noch Reflexionen zu sehen sind.
Bereits aus relativ kleinem Winkel betrachtet, kehrt dieser Punkt wieder zum Plasma zurück. In der Schärfe unterliegt der Panasonic seiner Full-HD Konkurrenz, nicht um Welten, nicht dramatisch, aber aus der Nähe sichtbar. Dafür unterdrückt er Rauschen im Signal wieder besser.
Zwei schmale Bänder
Die seitlichen Lautsprecherbänder des Panasonic versprechen durch die Distanz eine breitere Stereobasis, dafür sind keine grossen Membranen möglich.
Gelöst wird dieses Problem durch vier schmale, lange Tweeter, zwei auf jeder Seite, sowie zwei runde Bässe, welche nicht in die engen Bänder passen müssen.
Viele Einstellmöglichkeiten existieren nicht. Ein Regler für Bässe, einer für Höhen, Balance, Surround ein oder aus, Musik oder Sprache. Und die senderspezifische Lautstärkekorrektur sowie Kopfhörerpegel.
Doch das reicht aus, da der Klang überzeugt. Trotz Musikeinstellung wird Sprache verständlich wiedergegeben, voll, aber klar. Die Spracheinstellung verbessert diese nur geringfügig, abhängig von der Umgebung. Dafür leidet die Musikwiedergabe.
Schön, dass der Ton auch digital auf ein Surroundsystem weitergeleitet werden kann.
Zum Schluss
Ein kurzer Blick sei noch erlaubt auf die 70er Serie von Panasonic, mit dem TH-42PX70E, welcher 500 Franken weniger kostet.
Bezüglich Ausstattung trennen die beiden SD-Kartenleser, Eingänge vorn inkl. HDMI, optischer Digitalausgang, das Audiosystem mit mehr Leistung.
Der wichtigste Unterschied liegt im glänzenden Panel des 70ers, welches Lichtreflexionen wesentlich stärker zeigt. Damit geht der Bildvergleich zu Gunsten der 700er Serie.