«Hallo Sportsfreund!» Unter einem Sportsfreund versteht man seinen Kumpel oder die Person, die man kumpelhaft anspricht – ob es denn gut ankommt oder nicht. Gewiss impliziert der Sportsfreund auch den sportiven Menschen, den Homo sportivus: Immer aktiv, unterwegs, leistungsbewusst. Die JBL ReflectAero True-Wireless-In-Ear-Ohrhörer kann man als Sportsfreunde in Stereo verstehen. Sie sollen den aktiven und leistungsgeprägten Alltag mit Musik untermalen, störenden Umgebungslärm ausschalten, dringende Anrufe ins Ohr leiten, die kurzen Gespräche im Office mithören lassen und daran teilnehmen.
Dann nimmt man sie mit ins Gym und nach dem Training auch noch unter die Dusche. Man kann mit den JBL ReflectAero True-Wireless-Ohrhörern kommunizieren, indem man ihnen links oder rechts auf die «Schulter» tippt oder mit ihnen «schwatzt», wobei man den Sprachbefehl indirekt über die Assistentin von Google, Amazon oder Apple ausrichtet. Mit «hey Sportsfreund» kommt man also nicht ans Ziel.
Wie man sich anfreundet
Der Kumpel wird nicht von alleine zum Kumpel. Man muss sich zuerst anfreunden – auch mit den JBL ReflectAero True-Wireless-Ohrhörern. Zuerst bestückt man die passenden Ohrstöpsel mit der ovalen Form auf die ebenso ovalen Austrittsöffnungen. Es gibt drei Grössen. Dann bestückt man die passenden Fins oder Flossen: Das sind Ohrpassstücke in Flossenform und in drei Grössen. Sie sorgen für einen guten Sitz in der Ohrmuschel.
Mit dem Gehörgangtest wird die Grundeinstellung der JBL ReflectAero True-Wireless-In-Ear-Ohrhörer für die Geräuschunterdrückung festgelegt. Man führt den Test mit genügend Aussengeräuschen durch. Ist es noch nicht optimal, wird man aufgefordert, den Test zu wiederholen. Auch die Wirkungsintensität des adaptiven Noise Cancelling (ANC) kann eingestellt werden. Mit weiteren Einstellungen kann man Sprachassistenten aktivieren und die Gesten, das Tippen oder Klopfen auf den linken oder rechten Hörer bestimmen.
Die Default-Einstellungen sind anwendungstauglich: Tippen auf den linken Hörer bewirkt das Umschalten zwischen der vollen Geräuschkompensation, der verringerten Geräuschkompensation (bei der man die Aussenwelt noch wahrnimmt) und dem «Durchsprechen», womit man sich mit Personen gut unterhalten kann, ohne die Ohrhörer abzunehmen. Wenn man auf die adaptive Geräuschkompensation ganz verzichten will, kann man sie natürlich ausschalten, aber nur in der App.
Tippen auf den rechten Hörer steuert die Musikwiedergabe (Start/Stopp/Titelsprung).
Es gibt einen sehr guten Equalizer mit Presets für Jazz, Vocal (Sprache), mehr Bass, Club-Sound und die lineare Studio-Einstellung. Mit My EQ kann man sich seinen Sound selber zimmern. Die Prüfung der Passform gibt Auskunft, ob die Ohrhörer gut sitzen. Man kann mit einem weiteren Befehl die Ohrhörer auch suchen, wenn man nicht mehr weiss, wo man sie hingelegt hat. Das sollte man einmal testen, aber bitte ohne die Ohrhörer dabei zu tragen. Sie piepen ganz schön laut, sodass man sie wiederfindet. Man kann das bei beiden Ohrhörern getrennt machen, für den Fall, dass man sie an unterschiedlichen Orten verlegt hat. Da hat man wirklich an alles gedacht.
Wie der Fisch im Wasser
Damit wir unseren Sportsfreund immer bei uns haben können, ist er gemäss dem Standard IP68 staubdicht und auch wasserdicht. Seine Konstruktion erlaubt es dem Nutzer, die JBL ReflectAero True-Wireless-Ohrhörer auch im Wasser und gelegentlich auch unter der Wasseroberfläche zu tragen. Das ist mir nicht ganz zugänglich, man muss ja nicht immer und überall Musik hören. Aber wasserdicht ist wasserdicht und die Ohrhörer können auch mal in einen Pool fallen etc.
IP68 ist der anerkannte Industriestandard. In Bezug auf den JBL ReflectAero True-Wireless-Ohrhörer bedeutet dies, dass er unter Wasser in einer Tiefe von max. 1.5 m während 30 Minuten keinen Schaden nimmt. Ich wollte das überprüfen, aber 1.5 m waren mir etwas zu tief. Ich habe es dabei belassen, die JBL ReflectAero True-Wireless-In-Ear-Ohrhörer ins Wasserbad zu legen, für 30 Minuten und bespielt mit saisonal passendem Musikmaterial. Siehe Bild.
Nach 30 Minuten funktionierten die JBL ReflectAero True-Wireless-Ohrhörer einwandfrei. Mit dem Trocknen muss man sich etwas bemühen. Am Anfang klang es wie unter Wasser: Wasser hatte sich im Kanal zur Membran angesammelt. Ich entfernte die Ohrstöpsel, schüttelte das Wasser aus dem Kanal und dann war der Klang wieder da. Falls man die Ohrhörer im Wasser oder unter der Dusche trägt, dürfte allerdings kein Wasser eindringen.
Musiktest
Adaptive Geräuschkompensation ist ein sehr gute Sache, kann aber auch die Klangqualität beeinflussen. Kommt hinzu, dass In-Ear-Ohrhörer wie die JBL ReflectAero sehr gut abdichten. ANC macht eigentlich nur Sinn, wenn man sich beim Musikhören in einer wirklichen geräuschvollen Umgebung aufhält – wie etwa in Flugzeugen oder sehr belebten öffentlichen Räumen. Ist die Geräuschkulisse eher gering und ist man ansonsten ungestört, dann kann man ANC in der App deaktivieren.
Mit ANC bemerkte ich eine leichte Zunahme beim Grundton-Pegel, etwas mehr Tiefton, gerade wie ein leichter Loudness-Effekt. Auch wurde der akustische Raum, den man mit Kopfhörern ja immer mit sich im Kopf herumträgt (Stichwort: Im-Kopf-Lokalisation) etwas enger. Ohne ANC klang es natürlicher und gerade bei Gesangsstimmern freier oder befreiter und insgesamt weitläufiger.
Ich verwendete die lineare Equalisierung und stellte fest, dass der JBL ReflectAero True-Wireless-In-Ear-Ohrhörer tonal nicht wirklich linear «musizierte». Er ist basslastig akzentuiert. Das beginnt etwa bei 200 Hz und zieht sich hin bis vielleicht 80 Hz. Mit dem Equalizer lässt sich das einfach korrigieren. Wer sich nicht zu Bassorgien hingezogen fühlt, der kann und darf beherzt eingreifen.
Abgesehen von dieser korrigierbaren Sound-Signatur klingt der Ohrhörer unverfärbt und im Hochtonbereich dezent/transparent. Gerade dort, wo es nerven könnte, tut es das nicht. Gesangsstimmen sind eine klare Stärke des JBL ReflectAero. Auch Film-Scores wie James Newton Howards Soundtrack zu «Charlie Wilsons War» oder so ziemlich alles von Hans Zimmer sind für den ReflectAero – plump ausgedrückt – ein gefundenes Fressen. Ein cineastisches Erlebnis. Solche Aufnahmen profitieren eindeutig.
Bei Klassik und Jazz kann man eigentlich auch nicht fehlgehen. Der Equalizer-Preset «Jazz» ist zu empfehlen. Grosse Orchester leiden im Allgemeinen nicht unter grosszügiger Tief(ton)betonung. Kammermusik und Jazz-Trios klingen schon deshalb entschlackt und recht feinsinnig, weil eben wenig Akteure im Spiel sind.
Elektronische Musik mit viel Beat liegt mit dem JBL ReflectAero sehr gut. Die Soundsignatur ist vermutlich auf die modernen Stilrichtungen fokussiert und damit auch auf die jüngere Generation. Mit den Equalizer-Presets und My EQ – quasi à la carte – lässt sich für jede Präferenz eine klanglich gute Lösung finden.
Fazit
Der JBL ReflectAero True-Wireless-In-Ear-Ohrhörer überzeugt mit Robustheit und vielseitigem Klang auf hohem Niveau. Er ist ein guter Sportsfreund für aktive Musikliebhaber, die sich gerne und oft bewegen – sei es im Berufsleben, im Sport, auf Reisen oder im Nahverkehr. Er kann alles, was er können muss und ist ganz bestimmt wasserdicht und auch wieder auffindbar, wenn man ihn oder beide in der Hitze des Gefechts auf dem Bürotisch oder zuhause verlegt hat.