TESTBERICHT
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Bedienung

Die Bedienung des SP2000T ist recht übersichtlich, braucht aber ein wenig Angewöhnung, da etwas abweichend von den vertrauten Smartphone-Oberflächen. Der Touchscreen spricht gut an. Der Lautstärkeregler an der Seite ist sehr feinfühlig. Man kann die maximale Lautstärke fixieren. Das ist ein Vorteil bei der Verwendung von Kopfhörern. Mit der Aktivierung von Replay Gain werden die Alben oder Tracks in etwa gleich laut wiedergegeben. Das hat viele Vorteile, wenn auch die Puristen gerne Abstand davon halten. Die folgenden Bilder zeigen eine Auswahl an Screenshots.

Die Laustärkengrafik ist beim SP2000T sehr attraktiv und verdeckt den darunterliegenden Content nur geringfügig.Die Laustärkengrafik ist beim SP2000T sehr attraktiv und verdeckt den darunterliegenden Content nur geringfügig.
Das Hauptmenü ist eine simple, übersichtliche Listendarstellung, die man von links nach rechts ins Blickfeld wischen kann.Das Hauptmenü ist eine simple, übersichtliche Listendarstellung, die man von links nach rechts ins Blickfeld wischen kann.
Das Triple-Verstärker-System kann nahtlos, je nach Geschmack, bedient werden: Vom echten Röhrenverstärker zu Solid State und variabel alles dazwischen.Das Triple-Verstärker-System kann nahtlos, je nach Geschmack, bedient werden: Vom echten Röhrenverstärker zu Solid State und variabel alles dazwischen.
Auch die Untermenüs sind einfach gestaltet, wie hier am Beispiel der Digitalfilter.Auch die Untermenüs sind einfach gestaltet, wie hier am Beispiel der Digitalfilter.
Die Konnektivitätseinstellungen und weitere Einstellungen kann man von oben nach unten wischen.Die Konnektivitätseinstellungen und weitere Einstellungen kann man von oben nach unten wischen.

Hörtest

Der Hörvergleich erfolgte auch mit dem SP2000T nicht nur mit Kopfhörern (obwohl man den Astell&Kern eher mit Kopfhörern verwenden dürfte), sondern mit Lautsprechern und einem Verstärker dazwischen. Das hat für mich den Vorteil, dass ich den Bühnenraum oder die Klangbühne vollständiger erfassen kann. Die Musikwiedergabe mit Kopfhörern erschliesst diesen Raum infolge der Im-Kopf-Lokalisation nicht vollständig, zumindest nicht mit konventionellen Stereoaufnahmen.

Als Vergleich amtete der Nucleus-Roon-Server mit einem sehr guten DAC und einer präzise eingepegelten Lautstärke. Das Musikmaterial kam sowohl beim iBasso als auch bei meinem System von Qobuz. Ich hatte also dieselbe Quelle/Herkunft der Musikdaten. Auf der analogen Seite der Quellen herrschte die exakt gleiche Situation. Somit verglich ich nur das «faktisch Unterschiedliche» dazwischen.

Die Mediathek ist State of the Art. Im Bild sieht man einige Alben, die ich vom PC auf des Gerät übertragen habe. Gespeicherte Musik und gestreamte Musik bleiben separat.Die Mediathek ist State of the Art. Im Bild sieht man einige Alben, die ich vom PC auf des Gerät übertragen habe. Gespeicherte Musik und gestreamte Musik bleiben separat.

Anfänglich mit Kopfhörer wollte ich den Triple-Amp unter die Lupe nehmen. Bereits nach einer kurzen Konzentrationsphase fing ich Feuer für diesen Röhrenverstärker. Das ist ein echtes Novum und klanglich eine kleine Offenbarung. Charlie Hadens ruhige Hand im Song «Bay City» entfaltete eine eigentümliche Sogwirkung und Tom Waits' neu gemasterte Version von «Flowers Grave» hatte eine eigentümlich verstärkte Intensität, etwas tief Organisches. Ich konnte einfach zwischen dem OP-Betrieb und dem Tube-Betrieb hin- und herschalten. Die Wirkung des Tube-Betriebs hatte immer die Nase vorn.

Dabei war es nicht die gern zitierte «Wärme», die mich in den Bann schlug, sondern eine eigenartige Super-Präsenz von fast allem auf der imaginären Klangbühne. Ganz besonders eindrücklich präsentierten sich zwei Altmeister mit ihrem neuen Album «Get on Board»: Taj Mahal und Ry Cooder erzeugen im genialen «Pawn Shop Blues» eine absolut einmalig grossräumige und dichte Atmosphäre. Der SP2000T und sein «Röhrenamp» setzen diese Hammer-Aufnahme unglaublich gut in Szene.

Bei konventionelleren Aufnahmen hoher Qualität spielt der Astell&Kern weniger auffällig und gibt souverän die ganze aufnahmetechnische Effekthascherei wieder, die es heute audiophil zu bestaunen gibt. Ich nenne keine Beispiele. Ich hatte genug gehört. Die Klasse des SP2000T zeigt sich bei aussergewöhnlicher Musik am besten – bei Musik, die unter die Haut geht. Musik, die mit grosser Hingabe gespielt und produziert wurde.

Fazit

Mit einer Luxusyacht hat der SP2000T von Astell&Kern nur im übertragenen Sinn etwas gemein. Das Gerät ist musikalisch und klanglich überragend, ein wenig eigenwillig in der Bedienung und optisch wie haptisch ein Traum. Der Röhrenverstärker hat mich ausserordentlich überzeugt. Er bringt das gewisse Etwas ins Geschehen, das man bei portablen Geräten bislang nicht finden konnte, denke ich. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hingegen nicht bemerkenswert. Wer kann, soll sich den Luxus leisten. Er wird es nicht bereuen, doch nüchtern gesehen kostet der SP2000T schon sehr viel Geld.

Übersicht zu diesem Artikel
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STECKBRIEF
Modell:
SP2000T
Profil:
Portabler HiRes-Audioplayer der Superlative mit innovativer Vorverstärker-Technologie (Röhrenverstärker), herausragendem Klang und einem ausgeprägten Luxus-Appeal.
Pro:
Herausragende Klangeigenschaften v. a. mit dem Tube-Amp
Luxuriöse Verarbeitung und Haptik
Wunderschönes Leder-Etui im Preis inbegriffen
Contra:
Die Bedienung geht nicht ganz einfach von der Hand
Preis:
2,499.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2022
Vertrieb:
Masse:
78.1 x 141.1 x 17.5 mm
Gewicht:
0.309 kg
Farbe:
Schwarz
Airplay:
Nein
Bluetooth:
Ja
Chromcast:
Nein
Internetradio:
Ja
Roon Ready:
Nein
Spotify Connect:
Nein
WiFi:
Ja
Analog Output:
2.5 mm Jack symmetrisch; 3.5 mm Jack asymmetrisch; 4.4mm 5-Pol symmetrisch
Audioformate:
WAF, FLAC, WMA, MP3, OGG, APE, AAC, ALAC, AIFF, DFF, DSS (bis max. DSD512)
Bluetooth Codecs:
Qualcomm aptX HD und LDAC
DA-Wandler:
4 x ESS ES9068AS
Digitale Wortbreite:
max. 32 Bit
Display:
5 Zoll 1080 x 1920p
Festplattenkapazität:
256 GB
Kartenleser:
Micro SD für max. 1TB
Samplingfrequenz:
max. 384 kHz