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Die AdVance05 zeigte gehobenes HiFi in Stereo und Mehrkanaltechnik, sowie Heimkino mit hochauflösendem Bild und wuchtigem Surround-Sound. avguide.ch war mit der Videokamera dabei und hat Aussteller gebeten, kurz ihre Highlights zu präsentieren. Die Videos geben einen schnellen Überblick über das Angebot. Vertiefte Informationen finden Sie in unserem AdVance-report, den Neuheitenmitteilungen und Einzeltests.

Trotz strahlendem Wetter liessen es sich die wirklich interessierten Freunde hochwertiger Audio- und Videoerzeugnisse nicht nehmen, die AdVance05 in Pfäffikon/SZ zu besuchen.

Und sie wurden nicht enttäuscht, denn die HiFi-Gilde zeigte sich überaus stark und attraktiv und in Sachen Bild gab HDTV der ganzen Sache die notwendige Spannung. Bis auf den letzten Sitzplatz besetzt waren denn auch die HDTV-Vorträge mit dem Motto „Willkommen in der Zukunft!“. Verblüffend gross war der Aufmarsch der Zunft der analogen Plattenspieler, gefolgt von wohlklingender Software in Form von schwerem Vinyl. Gezeigt wurde der wohl verrückteste Plattenspieler, der jemals in der HiFi-Geschichte gebaut wurde.

Aber auch in Sachen Stereo gehts wieder bergauf und der Konsument hat sich heute mehrheitlich entschieden, ob er sich auf den riskanten Surround-Trip begeben oder sich auf eine seit Jahrzehnten bewährte Technik verlassen will.

Die DVD-Audio hat wohl endgültig ausgelitten, und die SACD wird sich mit Müh und Not ein Nischendasein erkämpfen. Sony-BMG macht bei der SACD vorerst noch mit gebremstem Schaum weiter, setzt aber auf das neuste Pferd, die Dual Disc.

Diese hochinteressante weisse Scheibe liess sich nun erstmals an einer AdVance blicken.

Sie ist ein nicht ganz unproblematischer Hybrid, bestehend aus einer CD- und einer DVD-Schicht. Ob ihr dasselbe Schicksal wie der DVD-Audio oder der SACD bevorsteht, wird sich zeigen. Dass die Zeit der genialen Klangverbesserungen noch lange nicht vorbei ist, demonstrierte man bei Klein&Hummel. Auf aktive Weise, ohne Equalizer-Murks und horrend teure bauliche Massnahmen kann nun ein Raum im Bass praktisch resonanzfrei gemacht werden.

Viele HiFi-Produzenten lassen ihre Produkte heute in China herstellen. Tatsache ist, dass dort sehr preisgünstig und hochwertig gearbeitet wird.

Andrerseits erstaunt es, dass es immer noch Schweizer Audio-Hersteller gibt, die nach wie vor und mit Erfolg in der Schweiz entwickeln und auch produzieren. Dabei handelt es sich um Einzelgänger und eher kleinere Betriebe, die Produkte herstellen, die den Vergleich zur internationalen Konkurrenz nicht zu scheuen brauchen.

Unten die Präsentationen ausgewählter Aussteller:

Was Besucher zur AdVance05 sagen

Audiotools AG, Stephan Lombris

Klangwerk GmbH, Markus Thomann

JVC Spitzer Electronics AG, Heinz Häner

Revox AG, David Brouwer

Bleuel Electronic AG, Hasso Böhme

Egli, Fischer & Co. AG, Remo Habermacher

B&W Group, Fritz Fabig

Balcar Electronics, Andreas Tischhauser

Piega SA, Kurt Scheuch

Eigentlich müsste die teils laut klagende Audiobranche ja in den letzten 20 Jahren viel gelernt haben. MP3-Player wurden als Spielerei belächelt, bis Apple den iPod verkaufte und die Musikindustrie eine Revolution über sich ergehen lassen musste. Musik-Streaming-Dienste wurden als akustisch minderwertiger Teenager-Schrott verspottet. Einige Jahre später sind die meisten CD-Läden verschwunden und sogar Download-Portale kämpfen in Nischen.


Doch neue Ideen hat die Audio-Branche bisher kaum entwickelt. Sogar bei den drahtlosen Kopfhörern kupferte man einfach bei den Telefonherstellern und ihrem für Sprache gedachten Bluetooth ab. Es dauerte ein Jahrzehnt, bis Bluetooth mit Apt-X endlich wirklich musiktauglich wurde.


Dass eine kleine Gruppe von Heimkinofreunden mit Dolby Atmos und DTS:X in den Genuss von dreidimensionalem Filmklang kommt, ist wohl eher der Filmbranche zu verdanken.


Stimmt doch alles gar nicht, schreit nun hoffentlich die Branche auf, und klaubt moderne Konzepte und Ideen aus ihren Schubladen und überzeugt mich davon. Vielleicht bin ich ja auch nur ein Unwissender, der die Audio-Innovationen nicht mitgekriegt hat.


Aber dann wären wir schon beim nächsten Thema, bei dem die Audiowelt von den digitalen Revoluzzern lernen kann: Innovation wird nur wahrgenommen, wenn man sie kommuniziert.

Telanor AG, Rene Schärli

T&A, Stefan Jutzi