Die Internationale Funkausstellung IFA in Berlin dauert vom 4. - 9. September.
Sie zeigt gesamte Spektrum der Unterhaltungselektronik, der Telekommunikation und Haushaltapparate.
In der Sparte "Home Entertainment" werden die Neuheiten in Sachen Heimnkino ebenso präsentiert wie serverbasierte, vernetzte Lösungen.
Dem Ton ist einje eigene Abteilung gewidmet, die nicht nur HiFi vorstellt, sondern auch das ehemalige "High End", das jetzt "High Performance Audio" genannt wird.
Den Medien, die persönliche Unterhaltung und eigene Produktionen ermöglichen, also etwa Foto, Video und Games, ist ein eigenes Segment in der Ausstellung gewidmet.
Ebenfalls präsent sind die Telekommunikation und Computer.
Alles grün
Noch mehr Energie sparen, sowohl im Verbrauch wie im Stand-by, ist das Motto, das die Hersteller laut verkünden. Grüne Unterhaltungselektronik ist angesagt.
Schön ist, wie die Marketingleute die Energieeffizienz in Werbesprüche umwandeln können, als hätten sie den Umweltschutz selber erfunden. So bleibt er in den Köpfen präsent.
Treibende Kraft im Umweltschutz ist jedoch die Politik. Sowohl die EU als auch die Schweiz schreiben stufenweise geringeren Leistungsverbrauch und höhere Energieeffizienz vor, so dass die Hersteller gar nicht darum herum kommen, grün zu sein.
Dennoch: Energiesparen hat im Geschäftsbereich der IFA ein hohes Potenzial, verursachen doch die Haushaltgeräte zusammen mit der Unterhaltungselektronik 75% des privaten Stromverbrauchs.
Trotz der Krise
Die IFA spürt die Krise nach Aussagen von Rainer Hecker, Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), anlässlich der IFA-Eröffnung nicht. Die Beteiligung an der Ausstellung sei ebenso hoch wie im Rekordjahr 2008.
Dennoch plädiert Hecker für ein Konjunkturprogramm: "Mit der Vereinbarung eines frühestmöglichen Zeitpunktes für die Abschaltung der Analogtechnik könnten wir gemeinsam mit der Politik ein sofort wirksames Konjunkturprogramm auslösen - ohne zusätzliche Kosten. Das würde der Branche mehr Umsätze bringen."
Mehr Fernsehen
Zu den Neuheiten unter den Fernsehgeräten wird ein Modell gehören, das mit seinem Bildseitenverhältnis 21:9 den Dimensionen des Cinemascope-Films entspricht.
So können Filme ohne schwarze Balken, ohne Beschnitt und komplett formatfüllend wiedergegeben werden.
Die LED-Hinterleuchtung von LCD-Bildschirmen, zur IFA 2008 eher noch ein Zukunftsthema, etabliert sich nun mit einer Vielzahl neuer Modelle.
Die einzelnen LED-Lichtzellen lassen sich so ansteuern, dass sie den Helligkeitsvorgaben des Bildinhalts entsprechen. So erzielen sie wesentlich höhere Kontraste und sparen zugleich Energie.
Die Top-Modelle unter den neuen Fernsehgeräten holen das Internet ins Wohnzimmer. Ob Videoclips von Youtube-Seiten, Diashows vom Online-Fotodienst Picasa, der Wetterbericht, News, Sport-Ergebnisse oder Börsenkurse: All diese Angebote gibt es jetzt zum Anklicken auf dem TV.
Die Hersteller setzen dabei auf unterschiedliche Technologien, etwa auf standardisierte Browser oder auf spezielle Widgets.
Bis die Fernsehbilder auch in 3D ins Wohnzimmer kommen, werde noch einige Jahre vergehen. Doch die Industrie arbeitet bereits an Lösungen, die eine gesamte Infrastruktur von der Programmproduktion über der Verteilung bis hin zu den Endgeräten umfasst.
Ein branchenweites Standardisierungsprojekt sieht die Blu-ray Disc als Datenträger für künftige 3D-Medien vor.
Die IFA 2009 dokumentiert den Stand der Dinge mit einer ganzen Reihe von Exponaten.
Neue HDMI-Schnittstelle
Die digitale Schnittstelle HDMI für Bild- und Tonsignale gehört für alle HDTV-fähigen Fernsehgeräte ebenso zur Pflichtausstattung wie für Blu-ray-Player.
Settop-Boxen, DVD-Player, PCs, Spielekonsolen und viele andere Gerätearten bieten sie immer öfter als Ausstattungsmerkmal an. Selbst mobile Geräte wie Camcorder und Digitalkameras geben Bild- und Tondaten häufig über HDMI-Anschlüsse.
HDMI ersetzt Kabelsalat durch eine einzige, dünne Kabelverbindung, unterschiedlichste Gerätearten lassen sich einfach und mit nur einem einzigen Handgriff zuverlässig verbinden, Bild und Ton werden bis hin zu höchsten Auflösungen übertragen.
Mit den Spezifikationen für die nächste Generation, HDMI 1.4 genannt, ist der Standard umfassend erweitert worden, um weitere Zukunftsanwendungen zu ermöglichen.
HDMI 1.4 bietet zusätzliche Leitungen für Netzwerkverbindungen. So können alle über HDMI verbunden Geräte künftig ohne separate Ethernet-Kabel mit bis zu 100 Megabit je Sekunde Daten untereinander austauschen und den Kontakt zum Internet herstellen
Angenommen, ein in den Fernseher eingebauter Tuner empfängt digitalen Mehrkanalton, dann kann das Gerät diese Signale über die in HDM 1.4 neuen Audiorückkanäle an den angeschlossenen Heimkino-Receiver zur Wiedergabe schicken.
Die neue Schnittstelle transportiert 3D-Bildsignale nach allen gängigen Standards.
Die HDMI-Version 1.4 transportiert Datenströme von Bildern, die eine viermal so hohe Auflösung haben wie heutige HDTV-Sendungen. Moderne Bildquellen enthalten wesentlich detailliertere Farbinformationen als klassische Fernsehsignale. HDMI 1.4 transportiert sie alle.
Drahtloses AV-Netzwerk
High-Definition-Bilder lassen sich jetzt drahtlos und unkomprimiert samt hoch aufgelöstem Mehrkanalton an den Bildschirm übertragen - nach dem neuen Standard Wireless HD.
Die Funkverbindung arbeitet mit Frequenzen um 60 Gigahertz und funktioniert auf kurze Distanzen bis 20 Meter sicher und problemlos.
Wireless HD könnte sich zur drahtlosen Ergänzung der HDMI-Verbindung entwickeln; erste Geräte mit eingebauten Sendern und Empfängern für Wireless HD gibt es auf der IFA 2009 zu sehen.
Die IFA zeigt darüber hinaus viele neue Streaming-Lösungen für Audio und Video, darunter ein breites Angebot an Medienplayern, aber auch viele neue Medienserver und NAS-Laufwerke, die Bilder, Musik und Filme für alle Lautsprecher und Bildschirme im ganzen Haus bereithalten.