Wachstumsmotoren sind wie 2006 die Flachbildschirme und die Spielkonsolen. Weiter zusammenwachsen werden die Welten von Computer und Unterhaltungselektronik, die von Foto und Video etc. Trends setzen sich fort.
Doch was wird 2007 nicht geschehen? Diese Frage stellt sich das Marktforschungsunternehmen ABI Research und beantwortet sie aus seiner fundierten Marktkenntnis.
Die Frage ist insofern interessant, als sie erlaubt, Energien freizumachen, die sonst durch nicht erfüllbare Hoffnungen gebunden wären.
Hochauflösende Disc
Für beide Lager stehen die Lizenzgebühren für das jeweilige System auf dem Spiel. Für Sony aus dem Blu ray-Lager ist diese Einnahmequelle so wichtig, dass das Unternehmen durch die Verknüpfung von Blu ray mit der strategisch wichtigen Play Station 3 praktisch seine Existenz auf das Format verwettet hat.
Im HD-DVD-Lager muss Toshiba, das stark von den DVD-Lizenzen profitiert hat, für die Zukunft eine Ersatzquelle erschliessen. Zudem pusht auch Microsoft das HD-DVD-Format, da dessen Konsole Xbox 360 Blu ray nicht unterstützt.
Was gegen Ende 2007 geschehen könnte, ist die Einführung eines Laufwerks, das beide Formate beherrscht. NEC hat einen Chip für beide Formate angekündigt. Er soll ab April 2007 erhältlich sein.
Eine weitere Möglichkeit ist die Veröffentlichung von Filmen in beiden Formaten auf einer Multiformat-Disc unter Nutzung eines Patentes von Warner Brothers.
Spielkonsolen
Sony hat die Markteinführung der Play Station 3 bereits zweimal verschoben und dafür viel schlechte Medienberichterstattung bekommen. Die Verschiebungen bedeuteten Verluste an Marktanteilen.
Doch Sony wird alle PS3 verkaufen können, die es herstellt. Die Produktionskapazität ist die einzige Hürde für die Marktdurchdringung der Konsole.
Internet-TV
Online-Video wird nicht bei YouTube und iTunes stecken bleiben. Im Gegensatz zur Musikindustrie, die sich mit Händen und Füssen gegen die Online-Musik wehrte (und zum Teil noch wehrt), gehören beim Online-Video die grossen Medienhäuser zu den am stärksten vorwärts treibenden Kräften.Die grossen Fernsehstationen machen ihre TV-Archive gratis auf dem Internet zugänglich. Einige von ihnen wie News Corp und Viacom investieren zusätzlich enorme Beträge in Dienste für den Online-Vertrieb.
Verstärkt wird der Trend zum Online-TV durch die Zunahme an Geräten, welche die Welten des TV-Apparates und des Computers miteinander verbinden, wie etwa digitale Recorder, die Videos aus dem Internet speichern und sie wie ein DVD-Recorder über den Fernsehapparat wiedergeben.
Verfrüht wären Aussagen darüber, wer mit Online-Fernsehen den Fuss als erster in die Türe zu den privaten Wohnungen halten kann: der Kabelnetzbetreiber oder der Anbieter von Internet-Diensten. Zur Zeit probieren alle alles.
Handy-TV
Im 2007 sind die Hersteller jedoch mit preislichen Optimierungen beschäftigt und daher kaum bereit, einen neuen Chip einzubauen, der auch TV-Signale empfangen kann.
Eine solche Ein-Chip-Lösung ist von Frontier Silicon vorgestellt worden. Der „Paradiso FS1030" kann alle wichtigen mobilen TV-Standards verarbeiten (DVB-H, DVB-T, T-DMB und DAB-IP), ist zur Zeit aber noch zu teuer für den Einbau im mittleren Preissegment.
Video-Telefonie
Seit den 90er Jahren gibt es Videokonferenzen für die Geschäftswelt. Mit der dritten Mobilfunkgeneration wurde dies auch für private Verbindungen versprochen.Doch auch 2007 wird sich die Videotelefonie nicht im Massenmarkt durchsetzen. Die Gründe hierfür sind einfach.
Videofähige Mobiltelefone für die Nutzung im 3G-Netz müssen weit verbreitet sein, und die Abonnentinnen und Abonnenten müssen bereit sein, für diesen Dienst zusätzlich zu bezahlen.
Diese Bedingungen müssen gleichzeitig erfüllt sein, was aber nicht der Fall ist. So bremst das eine das andere.