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Publikationsdatum
1. Februar 2001
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Seit rund drei Jahre entwickeln die beiden jungen deutschen Ingenieure Jörn Janczak und Swen Wasserrab in Leipzig die Tidal Lautsprecher. Mit rund 10 Angestellten produziert ihre Firma pro Jahr rund 200 bis 300 Paar High End Lautsprecher. Ihr Motto lautet: We build emotions. Laut Jörn Janczak ruht die Tidal-Philosophie auf drei Eckpfeilern : Finish, Design und Klang. Die Abstimmung der Tidal-Lautsprecher ist, laut Jörn Janczak, neutral und dennoch emotional ansprechend

Die Tidal Familie

Eine Lautsprecherfamilie mit sehr ähnlichen Klangeigenschaften besteht aus folgenden Typen: Piano, Little Piano und Mino. Bestückt sind diese Boxen mit dem gleichen Hochtöner von Scan Speak und hochwertigen Basschassis von Seas.
Eine besondere Stellung nimmt die silbern glänzende Amea ein, die durch ein separates Bassmodul ergänzt werden kann.
Weiter gibts den aktiven Drum-Subwoofer.

Technik
Die Gehäuse sind alle in RMD-Multikammertechnik aufgebaut. Hierbei verhindern gezielt positionierte und bedämpfte Verstrebungen und Kammern das Mitschwingen der Aussenwände. Als Material setzt Tidal hierzu hochdruckverdichtetes HP-MDF ein, welches eine Wandstärke von bis zu 30 mm besitzt. Alle Lautsprecherchassis und Frequenzweichen arbeiten in einer separaten Kammer. Dadurch entfallen gegenseitige Beeinflussungen zwischen den einzelnen Chassis untereinander un zwischen der Frequenzweiche.
Die Hochtöner jeder Tidal werden in eine samtartig beschichtete Frontplatte eingebaut - mit dieser Beschichtung eliminiert man unerwünschte Resonanzen. Als Tiefmitteltontreiber setzt Tidal Chassis mit sehr leichten aber trotzdem sehr steifen Membranen, z.B. aus Magnesium, Papier-Karbon und polymeren Sandwichmembranen ein.
Edle Folienkondensatoren, klirrarme Luftspulen, niederohmige Trafokernspulen und Metallfilmwiderstände - nur allerfeinste und langzeitstabile Bauteile werden in den Frequenzweichen verbaut. Im Rahmen der Entwicklung und Endkontrolle durchlaufen alle Tidal-Lautsprecher den Tidal Meßraum und Prüfstand. Als Equipment dient hierzu ein Referenz-Mikrofon vom Spezialisten Brüel & Kjaer sowie computerunterstützte FFT-Meßtechnik, mit der Tidal quasi raumunabhängig messen kann.

Spannender Hörtest

Die beiden jungen deutschen Ingenieure Jörn Janczak (links) und Swen Wasserrab aus Leipzig
Die beiden jungen deutschen Ingenieure Jörn Janczak (links) und Swen Wasserrab aus Leipzig

Die Abhöranlage bestand aus folgenden Komponenten: Accuphase Laufwerk DP100LW und der Wandler DC101, Bryston SP1 Preamp und Bryston 14B Poweramp, sowie Lautsprecherkabel von Flatline.

Mit hellem, frischem und lebendigen Klangtimbre brachten die Tidal Piano und klassische Chorwerke. Bei Opernwerken wirkten die Stimmen leicht kehlig, die hohen Lagen zuweilen etwas unterkühlt.
Extrem obertonreich und hochaufgelöst kamen dann die feinen Cembalo-Zupfer und Streicherpassagen bei Werken von Vivaldi. Diese betont brillante Wiedergabe faszinierte, liess aber doch auf die Dauer etwas an klanglicher Wärme vermissen.

Bei Jazzaufnahmen erschienen die Perkussionsinstrumente unheimlich schnell und prägnant. Untermauert wurde dieses äusserst spritzige Klangbild von einem sehr tiefen, kräftigen und präzisen Bass.

Die Little Piano brachte ganz ähnliche Klangresultate, ohne natürlich die Bassgewalt der Piano zu erreichen. Die klangliche Verwandtschaft zeigte sich auch bei der Mino, die ebenfalls ein extrem brillantes Klangspektakel bot.

Einen ganz anderen Klangcharakter zeigte die silbern glänzende Amea. Sie betörte die Hörerschaft mit einem überaus sympathischen, geschmeidigen und natürlichen Klang, dem jegliche Härte fehlte. So begeisterten nicht nur Stimmen und Streicher, auch jazzige und popige Klänge brachte sie mit einem sehr gefälligen Sound.

Doch von den Leistungen der Piano, Little Piano und Mino war man ganz allgemein nicht völlig überzeugt und es wurde gerätselt, welcher Komponente die Schuld am doch etwas überbrillanten Klang hätte zugeschoben werden können.

Mit der Accuphase A50V-Class-A-Endstufe und der DC330 Digital Vorstufe lief der Hörtest weiter.

In der Tat waren die Boxen kaum wiederzuerkennen. Freude kehrte in die Gesichter der Hörer, insbesondere der beiden Tital-Schöpfer zurück. Offenbar harmonierte die extrem schnelle und superbrillante Klangcharakteristik der gewaltigen Bryston 14B Powerendstufe nicht optimal mit diesen drei Boxen. Ob Klassik, Jazz oder harten Pop, jetzt stimmte der Sound und begeisterte.

Die ganze Geschichte zeigte wieder einmal mehr die Wichtigkeit einer optimal abgestimmten Kette von Elektronik, Kabel und Lautsprecher.

Ende gut alles gut - die Demonstration der Tidal Leute war gerettet. Die klanglichen Leistungen entsprachen den hohen Erwartungen an diese High-End-Boxen.
Vertrieb:
Lab Electronics. 9242 Oberuzwil. 071 951 36 24, Fax 071 951 77 66
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