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Der Bose Solo 15 und der CineMate 15 wiederspiegeln zwei Unterschiedliche Ansätze in Bauform und Benutzung.

So wird der Solo 15 als klassischer TV-Lautsprecher verwendet. Der Flachbildschirm wird dabei direkt auf den TV-Lautsprecher gestellt. Geräte bis 34 Kilogramm trägt das System laut Herstellerangeben. LCD-Geräte bis circa 55 Zoll Grösse können also gut mit dem Solo 15 bestückt werden, bei grösseren Geräten oder Plasma-Screens wird die Gewichtslimite von 34 Kilogramm meist überschritten. Bei grösseren Geräten muss zudem der Standfuss des TVs angeschaut werden, ist der Stand nämlich mehr als 62 Zentimeter breit, kann das Gerät nicht auf dem Bose Solo platziert werden. Die Abmessungen des TV-Lautsprechers betragen 62,8 x 7,6 x 35,6 Zentimeter (BxHxT).

Der Vorteil dieser Bauform ist, dass praktisch kein zusätzlicher Platz benötigt wird, da der TV direkt auf den Speaker gestellt wird. Der TV wird zwar etwas höher platziert, bei den meisten Sideboards ist es aber kein Problem, einen solchen TV-Lautsprecher zu verwenden.

Beim CineMate 15 sieht das etwas anders aus. Hier ist ein mächtiger Subwoofer mit den Massen 36,7 x 22,2 x 48,5 Zentimeter (BxHxT) das zentrale Element. Dieser wird entweder links oder rechts vom TV-Möbel am Boden platziert. Direkt mit dem Subwoofer wird mit zwei dicken Spezialkabeln der winzig wirkende Center (30,5 x 8,5 x 7 Zentimeter) verbunden. Die Spezialkabel sind mit circa drei Meter Länge für die meisten Anwendungen genug lang – sie sind allerdings nicht einfach verlängerbar, wenn man den Subwoofer weiter weg platzieren möchte.  

Die Spezialkabel sind nötig, weil sich alle Audio-Anschlüsse am Center befinden und diese so zum Subwoofer geleitet werden, der Subwoofer selber wird dann nur noch mit dem Strom verbunden und schon ist das System einsatzfähig. Hier hat Bose sein Versprechen, das System so einfach wie möglich zu halten, absolut erfüllt.

Vom Design her sind beiden Modelle sehr minimalistisch aber edel gehalten. Hochwertige schwarze Kunststoffe umrunden die Komponenten. Dort, wo sich die Lautsprecher befinden, verwendet Bose eine feine, starre Lochplatte, welche den Schall gut passieren lässt. 

Zum ersten Teil des Artikel "iPad im Wohnzimmer"

Streaming Media Player

Das iPad eignet sich aber vor allem auch zur Fernbedienung sogenannter Streaming Media Player. Solche Medienlieferanten gibt es zum Beispiel vom Hersteller Western Digital: der WD TV Live ist ein sehr unauffälliges Gerät mit umfangreichen Fähigkeiten (siehe Test in avguide.ch). Externe Festplatten oder USB-Speichermedien lassen sich hier direkt anschliessen, über den integrierten Netzwerkzugang können Inhalte von UPnP- oder DLNA-Servern wiedergeben werden, und man kann auf Medien-Bibliotheken im Internet (zum Beispiel YouTube, flickr, last.fm u. v. m.) zugreifen. Mit der passenden App namens  WD TV Remote kann dies alles vom iPad aus sehr viel komfortabler und übersichtlicher gesteuert werden, als dies mit einer herkömmlichen Fernbedienung der Fall wäre.

Apple TV als Streaming Media PlayerApple TV als Streaming Media Player

Ähnliches gibt es aber auch von Apple selbst: die Rede ist vom Apple TV, welches inzwischen in der dritten Generation vorliegt. Dieser Streaming Media Client bietet ähnliche Funktionen wie der zuvor beschriebene WD TV Live, integriert aber zusätzlich Apples Airplay Schnittstelle. Sofern der eigene AV-Receiver also nicht mit einer solchen Netzwerkschnittstelle ausgerüstet ist, kann man diese mit dem Apple TV einfach nachrüsten und so in den Genuss des drahtlosen Streamings kommen.

Wer die Anschaffung des Apple TV jedoch scheut, dem genügt vielleicht auch der kabelgebundene Apple Digital AV Adapter. Gegenüber der drahtlosen Airplay Schnittstelle hat dieser sogar einen Funktionsvorsprung: das iPad der ersten Generation kann hierüber seinen Bildschirm-Inhalt auf den damit angeschlossen Fernseher spiegeln - über Airplay ist dies sonst erst ab der zweiten iPad-Generation möglich.

Wer braucht dann noch Videotheken?

Mit dem iPad, und natürlich auch mit dem Apple TV, bietet sich auch die Ausleihe von Kinofilmen und TV-Serien aus dem iTunes-Store an. Man spart sich den Gang zur Videothek und die Preise für das Leihen von Filmen entsprechen den Videotheken-Preisen. Für TV-Serien hat iTunes aber einen kleinen Vorteil: davon abgesehen, dass man Fernsehserien nur selten in Videotheken zu leihen bekommt, hat der iTunes Store neue Folgen bekannter Serien oft als Deutschlandpremiere schon einige Zeit vor dem eigentlichen Sendetermin im Angebot.

Musik auf dem Tablet präsentiert

Dank verlustfreien Audio-Formaten auch High-End-tauglichDank verlustfreien Audio-Formaten auch High-End-tauglich

Irgendwie liegen die Anfänge des iPad doch in der Musik: Apple brachte den MP3-Player iPod, entwickelte daraus das iPhone und den iPod touch und drauf folgte das iPad. So ist das Musik-Hören immer noch eines der beliebtesten Features des iPad und es gibt viele Möglichkeiten, Musik mit dem iPad zu hören. Die einfachste Lösung hierfür: der Kopfhörer in der entsprechenden Buchse an der Oberseite des iPads. An dieser Buchse lässt sich aber, genau wie am Apple Doc-Connector, auch ein Kabel anschliessen, um das iPad mit einem Verstärker zu verbinden, und kabellos funktioniert das Streamen von Musik über Bluetooth oder über WLAN und Airplay.

Musikzentrrale im Griff

Richtig perfekt auf das iPad abgestimmt präsentieren sich aber solche reinen Musik-Lösungen wie das Raumfeld-System des deutschen Herstellers Teufel Lautsprecher aus Berlin oder die drahtlosen Home-Musiksysteme und HiFi-Musikplayer aus dem Hause Sonos.

Einfache Steuerung von Multiroom-LösungenEinfache Steuerung von Multiroom-Lösungen

Beide Systeme sind sich recht ähnlich, bieten sie doch Musik-Freunden eine einfach zu installierende Multiroom-Lösung mit der Möglichkeit, auf viele verschiedenen Musik-Quellen zuzugreifen. So bieten auch diese Systeme den Zugriff auf Musik von direkt angeschlossenen USB-Speichern, UPnP- und DLNA-Servern oder Musik-Diensten im Internet. Zwar sind beide Systeme über herstellerspezifische Touchscreen-Fernbedienungen zu steuern, sowohl Teufel als auch Sonos bieten zu diesem Zweck aber auch kostenlose Apps an: Teufels Raumfeld Controller sowie der Sonos Controller bieten alle Möglichkeiten der Steuerung, wobei die Teufel App zusätzlich aber auch die plattformübergreifende Steuerung von Systemen anderer Hersteller integriert.

Bezeichnenderweise hat Sonos inzwischen verlauten lassen, dass man den Vertrieb der Touchscreen-Fernbedienung Sonos:Control einstellen wird und die Steuerung des Sonos Systems alleine den Apps überlässt, welche ausser für iOS auch für Smartphones und Tablets mit dem Betriebssystem Android verfügbar sind.

Gegenüber anderen Home-Musiksystemen, wie zum Beispiel dem iTeufel Air oder Logitech UE Air Speaker, welche alleine per Apples Airplay mit Musik beliefert werden, haben sowohl Raumfeld als auch Sonos einen entscheidenden Vorteil: das iPad dient hier nur als Fernbedienung, um den Geräten mitzuteilen, welche Musikquelle genutzt werden soll. Reine Airplay-Systeme dagegen empfangen ihren Musikstream vom jeweiligen Tablet oder Smartphone und sind auf den dauernden Betrieb des jeweiligen Gerätes angewiesen, reduzieren somit deren Akkulaufzeit mitunter deutlich.

Das iPad als Spielekonsole

Genau wie Filme und Bilder vom iPad den Weg zum Fernseher finden, lassen sich natürlich auch die vielen iPad-Spiele auf dem externen Bildschirm wiedergeben. Aktiviert man die Spiegelung, wird der Inhalt des iPad-Bildschirms über Airplay oder den Digital-AV-Adapter auf den Fernseher übertragen. Die meisten Spiele werden damit einfach nur vergrössert und mit dicken Trauerrändern an den Seiten wiedergegeben.

Es gibt aber einige Spiele, die hier auffallen: manche Spiele bringen Extrafunktionen mit, welche das eigentliche Spielgeschehen zum Fernseher verlagern und das iPad als Zweitbildschirm nutzen, um zusätzliche Informationen anzuzeigen.

Zum Beispiel dient das iPad bei "Real Racing 2 HD" im Airplay-Modus als Gamecontroller und zur Anzeige des Streckenplans, Rundenzeiten, Platzierungen und ähnlichem. Das Rennen selbst sieht der Spieler aber auf dem externen Display.

Auch bei dem Flugsimulator "Sky Gamblers: Air Supremacy" wird das iPad im Airplay-Modus als Gamecontroller und Zusatzdisplay genutzt, während auf dem TV-Bildschirm die eigentliche Spiele-Ansicht zu sehen ist.

Multi-Player-Spiel mit mehreren iPhones an einem iPadMulti-Player-Spiel mit mehreren iPhones an einem iPad

Andere Spiele nutzen den zusätzlichen Platz auf dem TV-Bildschirm, um Multiplayer-Spiele darzustellen. Jeder Spieler sieht so die eigene Spieleansicht auf dem geteilten Bildschirm. "Real Racing 2 HD" bringt so bis zu vier Spieler auf einem Display unter, und auch das Rennspiel "Asphalt 6: Adrenaline HD" bietet eine solche Funktion.

Multiplayer-Spiele ermöglicht auch "Fifa 12". Wer dieses vom iPad streamt, kann mittels der kostenlosen EA GamePad App ein iPhone in einen Bluetooth Controller verwandeln. Damit können dann zwei iPhones gleichzeitig spielen, und man ist auf dem besten Weg, die bald stattfindende Europameisterschaft im heimischen Wohnzimmer schon mal zur Probe zu spielen.

Fazit

Apples iPad hat das Potential, das HiFi- oder Heimkino-Equipment zu perfektionieren. Es vereinfacht die Bedienung, schafft neue Möglichkeiten des Zusammenspiels und kann darüber hinaus als Quelle für Musik-, Bild- und Video-Inhalte dienen. Wer schon ein iPad besitzt und die Neuanschaffung von HiFi-Geräten plant, tut gut daran zu prüfen, ob das neue Gerät über eine Netzwerkschnittstelle verfügt und darüber die Fernbedienung über Apps möglich ist. Wenn dann noch Airplay mit im Spiel ist, steht dem grenzenlosen Medienkonsum nichts mehr im Weg.

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