Wenn man die Tipps des Jim Smith 90 Tage ausprobiert und damit nicht zufrieden ist, dann kann man ihn anrufen und bekommt sein Geld zurück. Amerikaner gelten eher als unbescheiden und selbstsicher, vielleicht überheblich, aber ich glaube nicht, dass jemals jemand sein Geld zurückhaben wollte.
Diese "Bibel" ist handlich, unterhaltsam, witzig und immer relevant. Die exakt 201 Tipps (Ausgabe 2008) umfassen alle Aspekte, die bei HiFi- und AV-Anlagen berücksichtigt werden müssen, damit das Musik- und Filmerlebnis perfekt herauskommt. Es sind 201 Aha-Erlebnisse par excellence.
Der Autor ist hierzulande praktisch unbekannt. Er begann seine Karriere in den späten 1960er-Jahren im Verkauf von Audio-Komponenten und führte in seiner langen Karriere die Rangliste der besten Audio-Präsentationen an den grossen HiFi-Messen an, wenn es eine solche denn gäbe.
Er räumt in seinem einmaligen Kompendium gewissenhaft und akribisch mit allen Irrtümern auf, die seit je herumgeboten werden. Zum Beispiel, dass man die HiFi-Geräte am besten zwischen den Lautsprechern auftürmt und dass möglichst kurze (weil teure) Lautsprecherkabel eine gute Entscheidung sind.
Er erklärt überzeugend und geradezu räumlich plastisch, dass man im Alter Musik besser hört und versteht, weil man über eine immens grosse Hörerfahrung verfügt, welche die verringerte Hörfähigkeit bei weitem kompensiert – am realen Beispiel eines über 70-jährigen Dirigenten.
Seine Ausführungen umfassen das gesamte Spektrum und lassen nichts aus. Mit einer Ausnahme: Wer Jims Tipps wirklich testen und umsetzen möchte, der sorge für ein eigens dafür bestimmtes Musikzimmer oder Heimkino. In der guten Stube dürfte die Realisierung sehr schnell ihre Grenzen finden, aber das kennt man ja. Man darf auch ein wenig träumen.
Das ist sehr unterhaltsame audiophile Lektüre für langweilige Strandurlaube und Nebel auf der Skipiste.
Jim Smith, Get Better Sound