Der iPod Shuffle war schon immer der kleinste MP3-Player der Apple-Familie.
In der neuen, 3. Generation halbiert Apple die Grösse des Kleinsten nochmals.
Der neue Shuffle misst so nur gerade 45 x 17 Millimeter und ist dabei nur gerade vier Millimeter dünn (mit dem Kleiderklipp acht Millimeter).
Ob der Kleine auch was taugt?
Klein aber oho!
Der Apple iPod Shuffle wirkt trotz seiner kleinen Grösse sehr robust. Die Aluminiumverkleidung, die sowohl in Silber als auch in Anthrazit erhältlich ist, ist sehr sauber verarbeitet und wirkt edel.
Der Klipp, der es ermöglicht, den MP3-Player an ein Kleidungsstück zu stecken, ist in Hochglanz gehalten und daher recht empfindlich auf Fingerabdrücke. Dafür gibt’s bei jeder Bestellung über den Apple-Store eine zweizeilige Gravur gratis dazu.
Keine Bedienelemente
Wie schon der Vorgänger besitzt der iPod Shuffle kein Display. Damit die sehr kompakte Grösse einzuhalten war, hat man beim neuen iPod Shuffle nun sogar auf die Bedienelemente auf dem Player verzichtet. Ein On-Off - Schalter mit Shuffle-Funktion ist das letzte Überbleibsel einer Bedienung auf dem Player.
Die ganze Steuerung läuft über den im Kopfhörer integrierten 3-Punkt-Schalter. Auf ein Minimum beschränkt, lässt sich so der Apple iPod Shuffle bedienen. Drückt man oben oder unten auf dem nur gerade knapp drei Zentimeter Bedienteil, so lässt sich lauter oder leiser stellen. Drückt man auf die Mitte, so pausiert das Lied. Wird zweimal auf die Mitte gedrückt, so wird ein Lied weiter geschalten, wird drei mal gedrückt kann zurück geschalten werden.
Wer es noch kniffliger mag, kann nach dem man dreimal auf die Mitte gedrückt hat, auch noch die Taste halten und so rückwärts bzw. vorwärts spulen.
Wird lange auf die mittlere Taste gedrückt, so beginnt der iPod Shuffle zu sprechen. Der iPod spricht?
iPod lernt sprechen
Die wichtigste Erneuerung hat der iPod Shuffle mit der Einführung der Over-Voice-Funktion erhalten.
Ein fehlendes Display hat zur Folge, dass der Benutzer nicht sieht, wie der gespielte Song, respektive der Interpret heisst. Mit der Over-Voice-Funktion wird diesem Problem Abhilfe geschafft.
Ein langer Klick auf die mittlere Taste und der iPod liest per Texterkennung den Interpreten und den Songtitel vor. Viel Charme hat die Computer - Stimme dabei nicht, verständlich ist sie aber allemal.
Die Software erkennt zudem recht zuverlässig, in was für einer Sprache der Interpret ausgesprochen werden muss und weist die richtige Sprach-Stimme zu. So lassen sich zum Beispiel auch deutsche und französische Titel ohne englischen Akzent nachsprechen.
Bei Mundarttitel hört der Spass dann aber natürlich auf: Over-Voice von Schweizer Songs versteht man nur sehr schwer, wenn überhaupt.
Probleme gibt's dann, wenn die Software die falsche Stimme zuweist (im Test aber nur einmal vorgekommen): Beim Song Esperanto von Freundeskreis suggeriert der iPod Shuffle einen russischen Interpreten. Dass sich das ulkig anhört, braucht man wohl nicht weiter zu beschreiben.
Wiedergabelisten nun auch für den Shuffle
Eine weitere Erneuerung erfährt der Apple iPod Shuffle bei den Wiedergabelisten. Neu unterstützt dieser nämlich selber erstellte Listen. Die Voice-Over-Funktion liest die Playlisten vor. Ist die gewünschte Liste gefunden, kann nur noch per Tastendruck bestätigt und so aktiviert werden.
Der Winzling verfügt über vier Gigabyte Speicherplatz und der Akku reicht für zehn Stunden Musikgenuss mit gelegentlichem Voice-Over-Einsatz.
Geladen und mit der Software synchronisiert, wird das Geräte über den Klinken(Kopfhörer)-Anschluss. Ein Klinken- auf USB-Kabel ist im Lieferumfang enthalten.
Die Apple-Diktatur
Dass das Gerät nur mit Apples iTunes verwendet werden kann, ist ja schon so eine Sache. Doch beim Shuffle gehen sie einen Schritt weiter in der Apple-Diktatur, wie das folgende Beispiel aufzeigt.
Ein grosses Manko bei Standard-Kopfhörern ist die mangelnde Qualität. So auch bei Apple. Auch wenn die Soundqualität aus einem iPod im Allgemeinen schon besser sein könnte - ein guter Kopfhörer holt doch noch etwas heraus. Tragen Sie lieber einen in-ear-Kopfhörer? Oder einen Hörer mit grossen Ohr-Muscheln? Beim iPod Shuffle geht das leider (noch) nicht.
Die eingebaute Fernbedienung zwingt den Benutzer, auch die entsprechenden Apple Kopfhörer zu benutzen. Auch bei einem Defekt, müssen für 40 Franken die Original-Kopfhörer verwendet werden, ansonsten lässt sich das Gerät leider nicht bedienen.
Dieser Umstand entspricht natürlich genau der Apple-Philosophie, die es den Zubehörherstellern nicht zu leicht machen will, mit ihren Produkten Zusatzgeschäfte zu tätigen. Doch die (nicht Apple-) Zubehörhersteller schlafen nicht, so ist in der nächsten Zeit wahrscheinlich doch noch etwas zu erwarten.
Fazit
Klein und niedlich sieht er aus. Dazu der Preis von nur gerade 120 Franken, der den Apple iPod Shuffle der 3.Generation attraktiv macht.
Eine innovative Idee mit der Sprachfunktion lässt förmlich aufhorchen.
Traurig hingegen, dass ich meinen eigenen Kopfhörer nicht verwenden kann, daher würde ich sagen, dass der iPod Shuffle, wenn dann nur als Zweitgerät (beispielsweise für den Sport) tauglich ist.
Ein weiteres Problem: Das 45 x 17 Millimeter kleine Teil nicht zu verlieren...