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Unternehmen wie 21stCenturyMP3 und SimpleMP3 verkaufen Online-Werbung und verwenden den freien Musik-Download als Köder für User, um Traffic auf ihre Seite zu bringen. Damit der User von den jeweiligen Seiten MP3-Files laden kann, benötigt er eine eigene Software, die getarnte Files in öffentlichen Speichern wieder findet und dekomprimiert bzw. ins eigentliche Format transformiert. Laut AOL-Sprecher Nicholas Graham bietet sein Unternehmen drei Möglichkeiten zum Speichern und Teilen von Daten: Webpages, Message Groups und FTP-Sites. Illegaler Content werde aber unverzüglich entfernt sobald er entdeckt werde, betont Graham. Auch von Seiten der RIAA und des Schwesterunternehmens Warner Music Group wird betont, dass AOL nicht mehr oder weniger von Piraten geentert wird als andere Provider. Entscheidend für einen ISP sei die Kontrolle über sein Angebot, so Matt Oppenheim von der RIAA. "Sie sollten ein Gefühl dafür haben, was sie eigentlich anbieten".
Für Bruce Forest, einen unabhängigen Technologieberater, ist das Problem keine Neuigkeit. "Online-Piraten entern öffentlich zugängliche Computernetzwerke schon seit Jahren", so Forest. "Wenn sie beispielsweise 50 Gigabyte Speicherplatz brauchen, ist der nicht schwer zu finden." Damit sparen diese Unternehmen Kosten und erhöhen die Gewinne aus den Werbeeinnahmen. Um die Speicherkapazitäten von Amerikas größtem ISP zu nutzen, müssen die Webpiraten nicht in den USA ansässig sein. 21stCenturyMP3 ist laut LA Times in Portugal registriert, SimpleMP3 in British Columbia.