Bei der EOS-1D C von Canon ist vor allem der letzte Buchstabe „C“ interessant. „C“ steht dabei für Cinema. Damit stellt sich die EOS-1D C als erste Spiegelreflex-Kamera in eine Reihe mit den professionellen Canon Videokameras C300 oder C100. Und da gehört sie auch hin.
Zwei DIGIC 5+-Prozessoren treiben die Spiegelreflexkamera an und ermöglichen so Videoaufnahmen im digitalen Cinema-Standard mit 4092 x 2160 Pixeln, also einer Auflösung leicht über dem 4K aktueller Fernsehgeräte. Die Aufnahmen werden im Motion-JPEG-Format mit 8 Bit in 4:2:2. mit 24 resp. 25 B/s auf eine CF-Karte gespeichert.
Dank einem Clean-HDMI-Feed kann mit einem externen Aufnahme-Gerät (über HDMI) ausserdem Full HD in 4:2:2 (uncompressed) aufgezeichnet werden.
Die Kamera verfügt über einen Kopfhöreranschluss sowie Pegelanzeige für das Mikrofonsignal, das sich manuell aussteuern lässt. Leider fehlt aber die Möglichkeit, ein externes Mikrofon über professionelle XLR-Anschlüsse mit dem Gerät zu verbinden.
Super35-Crop

Obwohl die Canon EOS-1D C offiziell nur die neuste Generation CF-Karten (UDMA7) unterstützt, konnte beim Test auch eine UDMA6 Karte erfolgreich bespielt werden. Allerdings ist mit einer 32 GB-Karte nach gerade mal zehn Minuten 4K-Aufnahme fertig, da der Speicher voll ist. Die Bildqualität ist aber absolut top, wie unsere 4K-Luft-Aufnahmen zeigen, auch nach dem Herunterskalieren auf Full-HD.
Die Sensorauslesung in 4K wird mit einem 1,3-fachen Crop vorgenommen, will man im Vollformat aufnehmen, muss man sich mit einer Full-HD Auflösung begnügen. Interessant hierbei, dass auch Aufnahmen mit 1080p50 möglich sind – also 50 Bilder pro Sekunde. So werden nicht nur bessere Zeitlupeneffekte möglich, auch bei Bewegungen und Schwenks wird das Bild deutlich besser. Ausserdem bietet die Kamera einen Super35-Crop-Modus, bei welchem nur die Fläche eines Super35-Sensors ausgelesen wird. Kinofeeling pur – die EOS-D1 C erweist ihrem „C“ alle Ehre.
Die EOS 1Dc kann auch Fotografieren!

Doch nicht nur im Filmbereich trumpft die Canon EOS-1D C mit Superlativen. Auch im Fotobereich zeigt die Kamera Grösse – und vor allem Geschwindigkeit. Das ist etwas, das als erstes auffällt: Werden Reihenaufnahmen bei kurzer Belichtungszeit geschossen, erinnert die Kamera kurzzeitig an ein Maschinengewehr. Mit 14 Bildern pro Sekunden im High Speed Modus schiesst die Kamera bis zu 180 JPEG-Bilder oder 38 RAW-Fotos in den Zwischenspeicher, bevor die DSLR auf die CF-Karte schreiben muss.
Mit dem 18,1 Megapixel Vollformat CMOS-Sensor bringt die Canon EOS-1D C zwar eine riesige Auflösung zustande, auf dem Markt gibt es aber Produkte mit höherer Auflösung. Die Fotos sind sehr rauscharm – und das auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Ein ISO-Bereich von 100 bis 51'200 macht dies möglich. Und wem das nicht genügt, kann den ISO-Wert gar auf unglaubliche 204'800 erweitern. Bei diesem Wert kann zwar praktisch bei finsterer Nacht ohne Blitz fotografiert werden, von rauscharmen Bildern kann da aber keine Rede mehr sein.
Fazit
Die Canon EOS-1D C ist eine absolute Traumkamera. 4K-Auflösung, Super35-Crop oder Reihenbildaufnahmen mit bis zu 14 Bildern pro Sekunden sind nur einige der imposanten Vorzüge mit welchen die EOS-1D C aufwartet. Die Aufnahmequalität im Video sowie auch im Fotobereich ist absolut Spitze. Die Euphorie wird durch den happigen Preis von 12'998 Franken etwas gebremst. Die teure Kamera auf dem Heli der Coptercam Company hat den Puls des Piloten und der ganzen Crew während den Aufnahmen dann auch deutlich ansteigen lassen. Für die daraus resultierende Qualität war der Versuch aber jeden Pulsschlag wert.