Dass die Entwicklung bei den mobilen MP3-/Media-Playern noch längst nicht abgeschlossen ist, bewiesen die zahlreichen an der IFA 2007 in Berlin präsentierten Produktneuheiten.
Bei allen Marken war ein klarer Trend zum Flashspeicher als Speichermedium festzustellen. Wohl ist die Harddisk aus den Mediaplayern noch längst nicht verschwunden - inzwischen finden sich wie beim gerade aktualisierten iPod Modelle mit bis zu 160 GB Datenkapazität -, doch ist jetzt schon absehbar, dass sich die Vorteile des Flashspeicher nachhaltig durchsetzen werden. Flashspeicher sind weit weniger empfindlich auf Störungen, da sie im Gegensatz zur Harddisk komplett ohne bewegte mechanische Teile auskommen. Das prädestiniert sie nicht nur für sportliche Tätigkeiten, sondern spart auch deutlich Gewicht und lässt kleine Bauweisen zu.
Aktuell sind MP3/Mediaplayer bei Flashspeichergrössen von 4 GB bis 16 GB angelangt. Das ist allerdings eine Momentaufnahme, spätestens im nächsten Frühjahr dürften Mediaplayer mit 32 GB die Regel werden. Bei Playern die zusätzlich einen SD-Karten Slot besitzen, ist man besonders gut für die Zukunft gerüstet. Statt einen neuen Player zu kaufen, kann man bei zusätzlichem Speicherbedarf einfach eine grössere SD-Karte nachlegen.
Ein weiterer Vorteil: Seit 1. September 2007 werden in der Schweiz digitale Abspielgeräte ja bekanntlich mit einer unverschämt hohen SUISA-Abgabe belastet, deren Höhe sich direkt aus dem Speichervolumen ableitet. Davon nicht betroffen sind die SD-Karten. Mit dem Kauf eines Players mit kleinem Festspeicher und einer SD-Karten Erweiterung kann man die Gebühren teilweise umgehen.
Videoformate und mobiles Fernsehen
Bei den Videoformaten findet nun auch bei den Mediaplayern zunehmend der H.264/MPEG-4 AVC Codec seine Anwendung. Nach Apples iPod setzt nun auch auch Sony bei allen Modellen mit Videofunktion auf diese hocheffiziente Videokompression.
Nicht zuletzt in Hinblick auf das mobile HDTV-Fernsehen - dessen Einzug in die Mediaplayers nur eine Frage der Zeit ist, macht die Fokussierung auf den H.264/MPEG-4 AVC Codecs natürlich Sinn. Die mobilen TV Varianten DVB-H und DMB setzen genauso auf H.264 wie auch die Blu-ray und die HD DVD.
In der Schweiz müssen wir uns mit der Lancierung des mobilen Fernsehen DVB-H, jedoch noch bis zur EM 2008 gedulden. Und auch dann werden nur die Schweizer Grossstädte bedient. An der IFA 2007 in Berlin präsentierte Cowon mit dem A3 bereits mobiles Fernsehen allerdings noch mit MPEG-2 und DVB-T.
Kabellos verbunden
Weiter im Trend sind Mediaplayer mit Bluetooth für die Kopfhörerverbindung und WLAN zur PC-Anschluss, welcher das USB-Kabel zunehmend überflüssig mach. Hierzu passt auch die Ankündigung von Apple mit dem so genannten Wi-Fi Music Store einen Download Service für WLAN fähige Geräte anzubieten.
Damit lassen sich Wartezeiten auf Flughafen oder Zugreisen mit dem Download von Musik überbrücken, sofern ein Hotspot vorhanden ist. Im Heimgebrauch können sich Mediaplayer mit WLAN einfach ins Netzwerk integrieren und Musik oder Video unkompliziert von und auf anderen netzwerkfähigen Geräten anzeigen beziehungsweise abspielen.
Sony NWZ-A810: Sony kündigt auf der IFA zwei neue WALKMAN-Serien an: Die digitalen Media Player der Serien NWZ-A810 und NWZ-S510. Der A810 ist das Nachfolgemodell des A800 und einer der ersten Sony Modell, wo man in einem Paradigmenwechsel vom hauseigenen ATRAC Format Abschied nimmt und voll auf Standardformate setzt: Im Audiobereich werden nun WMA (inkl. DRM) sowie AAC (ohne DRM) und MP3 unterstützt. Der Player gleicht etwas einem Mobilephone, ob bewusst oder unbewusst, ist nicht ganz klar. Die aufgeräumte Oberfläche überzeugt jedoch, das matte Weiss sieht wirklich edel aus. Auf der Front steckt ein zwei Zoll messendes Display mit einer Diagonale von 5,1 Zentimetern und 320 x 240 Pixeln. Sony setzt ganz auf Video und unterstützt bereits das H.264/MPEG-4 AVC Format. Den NWZ-A810 gibt es mit 2, 4, oder 8 GB Flashspeicher.
TrekStor i.Beat emo: Der Deutsche Hersteller TrekStor präsentiert auf der IFA gleich 3 neuen MP3-/Mediaplayer : i.Beat emo, i.Beat sonix und i.Beat cody. Der i.Beat emo ist das Einstiegsmodell mit einem 3.77 cm Display, integriertem FM-Radion, Bildanzeige und 2 GB Flashspeicher. Unterstüzt werden WMA (DRM) sowie MP3 und WAW, bei den Video allerdings nur das SMV-Format. Der i.Beat emo kostet 100 CHF (1 GB) beziehungsweise 120 CHF (2 GB).
TrekStor i.Beat sonix: Den i.Beat sonix mit seinem edlen Design und 6.1 cm Display Diagonale spielt Video auch im AVI-Format ab und erhielt hochwertige Sennheiser Ohrhörer. Bei den Audioformaten unterstüzt er neben WMA, MP3 auch OGG. Sowohl der i.Beat emo als auch der i.Beat sonix ermöglichen das Speichern und Betrachten von Bildern im JPEG- und BMP-Format. Den i.Beat sonix gibt es zu einem Preis von 135 CHF (1 GB) und 180 CHF (2 GB)
TrekStor i.Beat cody: Das Top-Modell ist der i.Beat cody mit seinem 8.9 cm TFT-Display mit 262.000 Farben. Zudem verfügt der i.Beat cody über einen erweiterbaren Speicher durch einen SD/MMC-Speicherkarten-Slot. Erwähnenswert auch die sehr gute MAGIX MP3 Maker SE Software für Musikverwaltung, Podcasts und Web-Radios. Bei den Audioformaten unterstüzt er neben WMA, MP3 auch OGG, Videos spielt er im AVI-Format. Der i.Beat cody ist für 210 CHF (2 GB) oder 240 CHF (4 GB) erhältlich.
Samsung YP-P2: Auch Samsung treibt die Entwicklung der Mediaplayer voran. Der Samsung YP-P2 verfügt über Bluetooth zum Anschluss drahtloser Kopfhörer und einen berührungsempfindlichen Bildschirm. Die Bildschirmoberfläche erinnert etwas stark an das iPhone und lässt sich auch ähnlich bedienen. Auch der YP-P2 ist schon bereit für Video im MPEG-4 Format, die er auf dem ansprechend grossen Display mit 240x400 Pixel anzeigt. Auch der neue Samsung Spross setzt auf Flashspeicher von 2, 4 oder 8 GB. Der Preis für die 2GB Version liegt bei 299 CHF, für die 4GB Version werden 359 Euro fällig und für die ?Luxus-Version? mit 8GB verlangt Samsung 419 Euro. Ab Ende September im Schweizer Handel.
Samsung YP-T10: Für den YP-T10 hat sich Samsung etwas besonderes einfallen lassen. Er kann nicht nur Musik (Mp3, WMA) und Videos (MPEG4/WMV) abspielen, sondern hat auch Java-Spiele und einen Texteditor an Bord. Ergänzt wird die Ausstattung durch Sprachaufzeichnung und UKW-Radio.
Mit 43 Gramm ist er auch ein echtes Leichtgewicht und die einer Breite von 7,8 mm sehr schlank. Bluetooth zum drahtlosen Anschluss des Kopfhörer bekam ebenfalls auf den Weg. Der YP-T10 dürfte vor allem ein spielorientiertes Publikum ansprechen. Preise: 2 GB ab 240 CHF, 4 GB ab 290 CHF und 8 GB ab 370 CHF.
Archos 405: Archos präsentierte an der IFA 2007 unter dem Label Genration 5 ihre neue Mediaplayer-Serie.
Ein Stärke von Archos ist das reichhaltige Zubehörprogramm wie die DVR-Station, mit der der Archos zum Videorekorder mutiert und TV-Sendung mit 640x480 Pixel im AVI-Format aufzeichnen und abspielen kann. Passend dazu beinhaltet der 405 gleich auch noch einen elektronischen TV-Guide. Das 3.5'' TFT-Touchscreen Display des Archos zeigt 320x240 Pixel an. Umfangreich die unterstützen Videoformate wie MPEG-4/h.264, MPEG-2 mit AC3 SurroundSound. Neben Fotos im JPEG, BMP, PNG zeigt er auch PDF-Dokumente an
Archos 605 WiFi: Der Archos 605 ist schon ein eigentliches portables Multimediacenter. Dank integriertem WLAN klinkt er sich ins heimische Netzwerk ein, kann ab den Archos eigenen Content Portal Filme downloaden, surft im Internet oder streamt Videoinhalte von Online Plattformen wie DailyMotion auf den 4,3'' grossen Touchscreen Bildschirm mit 800 x600 Pixel Auflösung. Damit dürfte der Archos zum direkten Konkurrenten des neuen iPod Touch werden.
Dank einer PlugIn Architektur können selbst Funktionserweiterungen von Drittanbietern installiert werden. Das geballte Multimediaangebot lässt sich wahlweise auf einem 4 GB Flashspeicher oder einer Harddisk (30, 80 oder 160 GB) ablegen. Das beeindruckende Leitungsvermögen des Archos 605 hat seinen Preis: Erhältlich mit 4 GB Flashspeicher ab 300 CHF, mit 30 GB HD ab 450 CHF, mit 80 GB HD und ab 770 CHF mit 160 GB HD.
Archos 705 WiFi: Wem der 605 immer noch nicht ausreicht, dem offeriert Archos den 705 WiFi. Das Display besitzt die rekordverdächtige Diagonale vom 18 Zentimetern, verfügt über eine Auflösung von 800x600 Pixel und lasst sich natürlich auch per Fingerdruck bedienen. Dank dem Einsatz der Adobe-Flash-Technik lässt sich mit den neuen Playern auch auf Online-Video-Inhalte wie jene von YouTube und auf Internet-TV-Stationen und Musik-Downloads zugreifen.
Mit WLAN wird nicht nur gesurft und gestreamt, sondern auch Inhalte an einen netzwerkfähigen TV übertragen. Selbst an den Nachwuchs auf dem Rücksitz wurde gedacht. Mit einer Kopfstützenhalterung lässt er sich ein temporäres Kino im Auto aufbauen. Preise noch nicht bekannt.
Cowon A3: Der Cowon A3 ist der Nachfolger des A2. Wie bei Cowon üblich spielt er nahezu alle gängigen Audio- und Videoformate ab. Der Clou des A3 ist aber sein separat erhältliche DVB-T Steckmodul mit dem über den A3 auch Fernsehempfang möglich ist. Der Player kann auch das laufende Fernsehprogramm oder auch Videos von Camcordern im MPG4-Format aufzeichnen und spielt diese über seinen S-Video-, Component- oder Composite-Ausgang auch wieder ab. Dabei verarbeitet er eine Auflösung von bis zu 1.280 x 720 Pixeln. Als Speicher kommen eine 30 beziehungsweise 60 GB Harddisk zum Einsatz. Preise 675 CHF ( 30 GB) und 750 CHF (60 GB).
Cowon Q5: Mit dem Q5 spielt auch Cowon mit in der Liga der WiFi fähigen Mediaplayer. Das hochauflösende 5 Zoll Touchscreen TFT Display zeigt Filme und Fotos in WVGA mit 800x480 Auflösung in 16 Millionen Farben. Der Touchscreen lässt sich per Finger oder mitgeliefertem Stift bedienen. Der Multimedia-Allrounder lässt sich zum Filme schauen an den Fernseher anschliessen und bequem per Fernbedienung bedienen. Mit Windows CE 5.0 Professional als Betriebssystem erlaubt der Q5 aber mehr als nur das Abspielen von Multimedia Inhalten: Die Benutzeroberfläche kann nach eigenem Gutdünken angepasst werden, surfen und streamen im Internet ist schon beinahe selbstverständlich, Dokumente können sowohl gelesen als auch editiert werden und dank Bluetooth verbindet er sich kabellos mit einem entsprechenden ausgestatteten Kopfhörer. Preise des High End Mediaplayers: 999 CHF mit 30 GB Harddisk und 1099 CHF für 60 GB.
Creative Zen Stone Plus: Beim Zen Stone setzt Creative auf kleine Baugrössen im popigen Design - auch Lifestyle Player genannt... Der hohe Funfaktor des Stone unterstreichen seine sechs unterschiedlichen Farbvarianten und sein kreisrundes Display. Integriert in den reinen Musikplayer mit 2 GB Flashspeicher sind sowohl ein UKW-Radio, ein Diktiergerät als auch ein Stoppuhr - genau richtig zu joggen. Dazu passt auch das geringe Gewicht von 21 Gramm und die tragfreundlichen Abmessungen von nur 56 x 35 x 13 Millimeter. Preis ab 129 CHF
Creative Zen - Creative stellte an ihrer Pressekonferenz zum Start der IFA 2007 einen MP3-Player mit einem riesigen 16 GB Flashspeicher vor. Wem die 16 GB nicht genug sind, kann den Speicherplatz mit SD-Karten vergrössern. Der Zen besitzt einen entsprechen SD-Karten-Slot. Unterstützt werden die Audioformate MP3, AAC und WMA. Leider sucht man sowohl das verlustfreie FLAC als auch Ogg vergeblich. Erhältlich ist der Creative Zen ab September für circa 260 CHF in der acht Gigabyte Variante. Für die 16 Gigabyte Version fallen dann aber umgerechnet schon satte 470 CHF an.