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Publikationsdatum
22. November 2015
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Wer auf seiner Kiste bereits Windows 10 installiert hat, wird sich in den letzten Tagen gewundert haben, dass sein Internetanschluss trödelt. Grund dafür ist, dass Microsoft satte 3 Gigabyte Daten auf den PC gespielt hat. Beim nächsten Start wird dann Windows 10 gleich vollkommen neu installiert. Das blockiert zwar den PC schlimmstenfalls für Stunden und überfüllt die Festplatte zum Kollaps. Aber dafür hat dann das Update auch gleich einige Programme vom Rechner entfernt, wie beispielsweise den Virenscanner.

Aber Microsoft ist nicht allein. Auch Apple lädt gleich mal auf Reserve einige hundert Megabyte Daten ungefragt auf iOS-Geräte und fragt erst danach, ob man das Update wirklich durchführen will. Eine moderne iFamilie darf sich also nicht wundern, wenn die heimische Internetleitung stundenlang schlicht blockiert scheint.

1 Prozent Änderungen, 99 Prozent Datenmüll

Wer solche Updates dann irgendwann doch überstanden hat, wird sich wundern, dass sich auf PC und Mobilgerät kaum was geändert hat. Denn meist sind die Anpassungen nur kosmetischer Natur, oder die Softwarehersteller bügeln endlich seit Monaten bekannte Sicherheitslücken aus. Die Software ist also vor und nach dem Update zu 99 Prozent identisch. Warum die Kunden nicht einfach 1 Prozent Flicken ohne 99 Prozent Datenverschwendung erhalten, bleibt ein Rätsel. Die Milliardenkonzerne scheinen ihre Softwareverwaltung entweder nicht im Griff zu haben oder sind zu faul, sich klügere Lösungen zu überlegen.

Kein Wunder also, kommt eine Studie von Ericsson zum Schluss, dass im Jahre 2021 jedes Handy pro Monat 13 Gigabyte Daten verbraucht. Der Grossteil wird zwar auf Videos entfallen, aber den spassfreistem Anteil haben wir wohl auch dann irgendwelchen Update-Orgien zu verdanken.

Dauer-Flick-Apps

Die Kleinen sind aber bezüglich Updaterei auch nicht besser als die Grossen. Meine iPhones und Androiden motzen alle paar Tage, dass sie unbedingt und sofort eine Handvoll Apps aktualisieren wollen. Der Vorher-Nachher-Effekt ist auch hier meist unsichtbar. Inzwischen habe ich sogar den Verdacht, dass beispielsweise Spotify und Facebook ihre Apps nur deshalb beinahe im Wochenrhytmus aktualisieren, um wieder mal vom Handy-Besitzer wahrgenommen zu werden.

An der Misere bin ich natürlich auch selber schuld. Ich installiere Apps deutlich schneller, als ich sie lösche. Helfen würde mir, wenn beispielsweise iOS beim Updaten auch gleich die Wahl „App löschen“ anbieten würde. Aber so weit geht dann die „einfache Nutzung“ in der Apple-Welt doch wieder nicht.

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