TESTBERICHT
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M2TECH HIFACE DAC – der Provokateur

M2TECH HIFACE DACM2TECH HIFACE DAC

Der HIFACE DAC von M2TECH provoziert schon beim ersten Augenschein. Man kann ihn leicht mit einem etwas gross geratenen USB-Stick verwechseln: USB-Stecker, 3,5 mm Klinke, Kunststoffgehäuse und fertig. Dabei wandelt er ausser DSD alles, was man heute per Download bekommen oder noch nicht bekommen kann. - Bis 32 Bit und max. 384 kHz Samplingrate. Da ist die Luft auf Seite des Musikmaterials schon extrem dünn. Hergestellt wird das zukunftssichere „Gerät“ in Italien und die Seriennummer wurde mit Filzstift auf die Unterseite gekrakelt. Ich mag Provokationen.

Einen Kopfhörer kann man an die Klinkenbuchse direkt anschliessen, für die HiFi-Anlage benötigt man ein ordentliches Verbindungskabel, in meinem Fall das Audioquest Golden Gate. Der Verkaufspreis beläuft sich auf 490 CHF, und das ist schon wieder eine Provokation, da man quasi nichts in der Hand hat. Die audiophile Anmutung ist unter Null, Grund genug, diesem DA-Wandler kaum etwas zuzutrauen - doch dann ging die Post ab.

Die Musik erhält eine geniale Auflösung mit exemplarisch offener Räumlichkeit, Differenzierung des Klanggeschehens, herrlicher Dynamik und Leichtfüssigkeit. Einzig der Bass könnte ein klein wenig druckvoller daherkommen. Bei Monty Alexanders „Montreux Alexander“ 24/96 ab Vinyl aufgenommen, lösen sich die Härten der Klavieranschläge wunderbar auf, und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die sprichwörtliche Luft zwischen den Instrumenten wirkt bezaubernd. Lebendigkeit und Spielfreudigkeit sind meine letzten Attribute, die ich hier ins Feld führe, bevor man mich ungehöriger Übertreibungen bezichtigt.

Der HIFACE DAC ist die ultimative Wahl für einen provokativen Blindtest und eignet sich für jeden, der wissen will, worauf es bei DA-Wandlern offensichtlich nicht ankommt.