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Heimkino geht auch klein

Test Bose CineMate 15 und Solo 15

Publiziert am 10. November 2014 - Fabian Heer

Klar, wie man auch nicht mehr zurück zu den bulligen alten Röhrengeräten will, will sich niemand eine klobige, grosse Soundanlage neben den schlanken TV stellen. So ist die Anforderung an einen zusätzlichen TV-Lautsprecher ziemlich offensichtlich: Schlicht soll er sein, elegant, kleine Bauform und natürlich guten Sound liefern. Keine andere Firma besticht seit Jahren besser durch diese Werte als Bose.

In diesem Test nehmen wir den TV-Lautsprecher Bose Solo 15 sowie die Soundbar CineMate 15 genauer unter die Lupe.

Minimalistisches Design

Bose CineMate 15: Der CineMate 15 besteht aus einem Subwoofer und einem Mini-Center, sowie einer Universalfernbedienung. Bose CineMate 15: Der CineMate 15 besteht aus einem Subwoofer und einem Mini-Center, sowie einer Universalfernbedienung.

Der Bose Solo 15 und der CineMate 15 wiederspiegeln zwei Unterschiedliche Ansätze in Bauform und Benutzung.

So wird der Solo 15 als klassischer TV-Lautsprecher verwendet. Der Flachbildschirm wird dabei direkt auf den TV-Lautsprecher gestellt. Geräte bis 34 Kilogramm trägt das System laut Herstellerangeben. LCD-Geräte bis circa 55 Zoll Grösse können also gut mit dem Solo 15 bestückt werden, bei grösseren Geräten oder Plasma-Screens wird die Gewichtslimite von 34 Kilogramm meist überschritten. Bei grösseren Geräten muss zudem der Standfuss des TVs angeschaut werden, ist der Stand nämlich mehr als 62 Zentimeter breit, kann das Gerät nicht auf dem Bose Solo platziert werden. Die Abmessungen des TV-Lautsprechers betragen 62,8 x 7,6 x 35,6 Zentimeter (BxHxT).

Der Vorteil dieser Bauform ist, dass praktisch kein zusätzlicher Platz benötigt wird, da der TV direkt auf den Speaker gestellt wird. Der TV wird zwar etwas höher platziert, bei den meisten Sideboards ist es aber kein Problem, einen solchen TV-Lautsprecher zu verwenden.

Beim CineMate 15 sieht das etwas anders aus. Hier ist ein mächtiger Subwoofer mit den Massen 36,7 x 22,2 x 48,5 Zentimeter (BxHxT) das zentrale Element. Dieser wird entweder links oder rechts vom TV-Möbel am Boden platziert. Direkt mit dem Subwoofer wird mit zwei dicken Spezialkabeln der winzig wirkende Center (30,5 x 8,5 x 7 Zentimeter) verbunden. Die Spezialkabel sind mit circa drei Meter Länge für die meisten Anwendungen genug lang – sie sind allerdings nicht einfach verlängerbar, wenn man den Subwoofer weiter weg platzieren möchte.  

Die Spezialkabel sind nötig, weil sich alle Audio-Anschlüsse am Center befinden und diese so zum Subwoofer geleitet werden, der Subwoofer selber wird dann nur noch mit dem Strom verbunden und schon ist das System einsatzfähig. Hier hat Bose sein Versprechen, das System so einfach wie möglich zu halten, absolut erfüllt.

Vom Design her sind beiden Modelle sehr minimalistisch aber edel gehalten. Hochwertige schwarze Kunststoffe umrunden die Komponenten. Dort, wo sich die Lautsprecher befinden, verwendet Bose eine feine, starre Lochplatte, welche den Schall gut passieren lässt. 

Bose Solo 15: Wie es der Name schon sagt, ist der Solo 15 eine Einzelkomponente, die sich unter den Flachbildschirm stellen lässt. Auch beim Solo 15 gibt es eine Universalfernbedienung dazu.Bose Solo 15: Wie es der Name schon sagt, ist der Solo 15 eine Einzelkomponente, die sich unter den Flachbildschirm stellen lässt. Auch beim Solo 15 gibt es eine Universalfernbedienung dazu.

Praktische Universalfernbedienug

Gute Idee: Anstelle dafür zu sorgen, dass die TV-Fernebedienung die Soundbar steuern kann, wird dafür gesorgt das die Soundbar-Bedienung den TV steuert.

Seitens der Anschlüsse sind sowohl der CineMate 15 wie auch der Solo 15 gleich ausgestattet. So kann der TV-Ton entweder über den analogen Cinch- oder den digitalen koaxialen respektive optischen Eingang übertragen werden. Diese Anschlüsse reichen völlig aus, und es sollte möglich sein, jeden TV mit der Anlage zu verbinden. Die benötigten Kabel sind dabei erfreulicherweise gleich im Lieferumfang enthalten.

Da es für die meisten Leute mühsam ist, ihre neue Soundbar mit einer zusätzlichen Fernbedienung zu bedienen und die meisten Standart-TV-Bedienungen keine zusätzlichen Programmierungen erlauben, hat sich Bose etwas Spezielles einfallen lassen. So wird bei beiden Modellen im Test eine hochwertige Universalfernbedienung mitgeliefert. Diese ermöglicht es die TV-Fernbedienung, aber auch die des Bluray-Players, der Settop-Box und andere Geräte auf die Bose-Fernbedienung zu programmieren. So können nach der Einrichtung ganz einfach alle Geräte im Wohnzimmer mit einer Fernbedienung gesteuert werden.

Soundcheck: Bose Solo 15

Klein aber fein: Der Bose Solo 15 integriert sich sehr gut in die Wohnlandschaft.Klein aber fein: Der Bose Solo 15 integriert sich sehr gut in die Wohnlandschaft.

Beim Soundcheck des Bose Solo 15 schauen (und hören) wir uns zuerst "Jurassic Park" in DTS an. Die Soundbar ist per optischem Kabel mit dem Fernseher verbunden.

Doch gleich die Enttäuschung. DTS wird als Audioformat vom Bose-Gerät leider nicht unterstützt. Also wird auf "Matrix" aus dem Jahre 1999 in Dolby Digital gewechselt. Jetzt klappt es auch mit dem Sound.

Sofort wird der Unterschied zum normalen TV-Ton hörbar. Die kleine Kiste unter dem LCD bringt sofort Lebendigkeit ins Wohnzimmer. Der integrierte Downfiring Subwoofer erstaunt mit Tiefgang, während die seitlich positionierten Speaker Arrays einen klaren und präzisen, raumfüllenden Klang erzeugen. Für klare Dialoge sorgt der zentrierte Lautsprecher. Stimmen bleiben permanent im Vordergrund und gehen nicht im Lärm unter.

Mit der verbauten TrueSpace Technologie überzeugt Bose und untermauert einmal mehr ihre jahrzehntelange Erfahrung im Audiobereich.

Damit der Musikqualität noch auf den Zahn gefühlt werden kann, wird der Innercity Blues von Rodriguez gespielt. Auch hier hört sich der Klang um Welten besser an, als vom TV direkt. Bei hoher Lautstärke kommt der Bose Solo 15 allerdings an seine Grenzen, und die Klänge wirken nicht mehr sehr separiert und nicht mehr so homogen.

Trotzdem ist der TV-Ausbau mit einem Bose Solo 15 eine absolut gute Entscheidung.

Soundcheck: Bose CineMate 15

Sieht klein aus, klingt aber ganz gross: Der Center des CineMate 15 ist extrem klein, seine wahre Grösse zeigt er aber im Betrieb.Sieht klein aus, klingt aber ganz gross: Der Center des CineMate 15 ist extrem klein, seine wahre Grösse zeigt er aber im Betrieb.

Beim Soundcheck des Bose Solo 15 funktioniert es dann auch mit "Jurassic Park" in DTS. T-Rex stampft und rüttelt das Wohnzimmer einmal richtig durch.

Der raumfüllende, satte Klang fällt auch hier sofort auf. Natürlich ist das hier nicht zuletzt dem mächtigen Subwoofer zu verdanken. Hinten am Subwoofer befindet sich ein Regler, um den Bass je nach Geschmack auszusteuern. Bei rund Dreiviertel offen zeigt der Bose CineMate seine Glanzseiten. Präzis und mit viel Tiefgang verwandelt er das Wohnzimmer in ein Kino.

Beim Blick auf den Mini-Center wird einem wieder einmal der „Bose-Effekt“ bewusst: Unglaublich, was aus diesem kleinen Speaker rauskommt. Auch beim CineMate 15 kommt die TrueSpace Technologie zum Einsatz, welche eine optimale Ansteuerung der Breitbandtreiber sicherstellt. Trotz der geringen Grösse befinden sich gleich vier solche Breitbandtreiber im Center-Speaker. Auch hier fungieren diese als Speaker Array und sorgen damit für einen räumlichen, warmen Klang.

Aber auch jeder Effekt schallt präzis aus dem Lautsprecher. Stimmen wirken präsent. Die Soundingenieure von Bose haben einmal mehr grandiose Arbeit geleistet und ermöglichen es den Kunden, mit wenig Aufwand einen sehr guten Heimkinosound ins Wohnzimmer zu bringen.

Beim Musiktest schlägt sich der CineMate 15 etwas besser als der Solo 15. Mit dem für den Film eingestellten Bassvolumen, wirkt der „Inner City Blues“ allerdings etwas dröhnend – der Bass musste etwas zurückgenommen werden für einen anständigen Musikgenuss. Hier lässt sich aber festhalten, dass die beiden Produkte im Test eher für Film - also Stimmen und Effekte - ausgelegt sind und weniger für den grossen Musikgenuss.

Fazit

Die beiden TV-Lautsprecher Bose Solo 15 sowie CineMate 15 sind echte Bereicherungen für den TV-Sound. Kein flacher Klang mehr – Kino ist angesagt und das mit sehr wenig Aufwand. Die grosse Audiokompetenz von Bose macht aus den Produkten echte Highlights. Dazu stimmt auch das Preis-Leistungsverhältnis: Den Solo 15 gibt es für 596 Franken, den CineMate für 829 Franken. 

STECKBRIEF
Modell:
Solo 15
Profil:
All-in-On TV Lautsprecher, welcher jedem Flachbildschirm zu gutem Sound verhilft. Inklusive Universal-Fernbedienung.
Pro:
Einfach zu installieren
Guter Klang
Programmierbare Universal-Fernbedienung
Contra:
keine DTS Unterstützung
Preis:
569.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2014
Vertrieb:
Masse:
628 x 76 x 356 mm
Gewicht:
6.35 kg
Farbe:
Schwarz
Analog Input:
1 x Cinch
Digital Input:
1 x optisch, 1 x koaxial
Modell:
CineMate 15
Profil:
Soundbar für einen besseren TV-Sound mit Mini-Center und grossem Subwoofer für Kinofeeling zuhause.
Pro:
Sehr einfache Installation
Sehr gute Klangqualität
Audio-Anschlüsse am Center
Universal-Fernbedienung
Contra:
Center und Subwoofer sind mit zwei dicken Spezialkabeln verbunden
Preis:
829.95 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2014
Vertrieb:
Masse:
85 x 305 x 70 (Center) mm
Gewicht:
0.67 (Center) kg
Farbe:
Schwarz
Analog Input:
1 x Cinch
Digital Input:
1 x optisch 1 x koaxial

Onlinelink:
https://avguide.ch/testbericht/heimkino-geht-auch-klein-test-bose-cinemate-15-und-solo-15