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Digitale Partnerschaften

Test: Vier USB-DACs mit Kopfhörerverstärker

Publiziert am 19. Januar 2018 - Martin Freund
Gruppenbild mit Fernbedienungen: Drei der vier Teilnehmer sind fernsteuerbar.Gruppenbild mit Fernbedienungen: Drei der vier Teilnehmer sind fernsteuerbar.

Sogenannte USB-DACs sind heutzutage eigentlich viel mehr als nur Digital-Analog-Wandler für Notebook oder PC: Im Digitalverbund mit CD-, DVD- oder Blu-Ray-Spieler peppen sie auch deren Klangqualität meist deutlich auf. Geräte ab einer mittleren Preisklasse verfügen über besonders hochwertige Kopfhörerverstärker, die den integrierten Kopfhörerausgängen von anderen Hifi-Komponenten meist deutlich überlegen sind.

Dabei haben sie durchaus den Anspruch, innerhalb der Stereoanlage noch mehr Funktionen zu übernehmen: Zwei der vier Testkandidaten – der Moon Neo 230 HAD und der Teac UD-503 – können auch noch Analogeingänge vorweisen, womit sie fast schon zu kompletten Vorverstärkern avancieren. Diesen Anspruch untermauern die mitgelieferten Fernbedienungen, die nebst Eingangsumschaltung die in der Praxis wichtige Lautstärkeregelung beherrschen.

Der Matrix Mini-i Pro 2S kommt ebenfalls mit Fernbedienung, er verwaltet aber ausschliesslich digitale Quellen. Hingegen verfügt er als einziger Proband über die kabellose Signalanbindung Bluetooth – und das auch nach AptX-Manier. Damit kann man Musik in Hifi-gerechter Klangqualität direkt ab Handy oder Tablet hören – vorausgesetzt, diese sind AptX-kompatibel.

Mit einem anderen Alleinstellungsmerkmal kann der M-DAC mini von Audiolab auftrumpfen: Dank integriertem Akku lässt er sich unterwegs ohne Stromnetz betreiben. Dies bis zu sieben Stunden lang. Da kann man es ihm fast nachsehen, dass er als einziger ohne Fernbedienung auskommen muss.

Der Teac UD-503 lädt dank doppelt vorhandener Kopfhörerausgänge zum ganz privaten partnerschaftlichen Hörvergnügen ein. Daneben lässt er auch die wenigen Besitzer von Kopfhörern mit symmetrischem Anschlusskabel nicht im Stich: Über einen speziellen Adapter (nicht im Lieferumfang) kann man den Teac zur entsprechenden Ansteuerung einsetzen. 

Modernste Wandlertechnik

Drei der vier Testteilnehmer setzen (je unterschiedliche) DA-Wandlerchips des renommierten Herstellers ESS Technology ein: Diese sogenannten Sabre-DACs arbeiten intern allesamt auf 32-Bit-Ebene, was Spielraum für eine rechenbasierte Lautstärkeregelung auf digitaler Ebene schafft. Davon macht aber nur der Matrix Mini-i Pro 2S Gebrauch. Die Geräte von Teac und Moon sind mit aufwändigen analogen Regelstufen bestückt, während der M-DAC auf ein klassisches Potentiometer setzt.

Wandlerchips wie hier der Sabre ES9026PRO sind enorm leistungsfähig und auch für kommende HiRes-Formate inklusive 32 Bit geeignet.Wandlerchips wie hier der Sabre ES9026PRO sind enorm leistungsfähig und auch für kommende HiRes-Formate inklusive 32 Bit geeignet.

Der Teac setzt auf (zwei) DA-Wandler vom Hersteller Asahi Kasei Microdevices. Per USB und Treiberanbindung kann diese ebenso wie die Sabre DACs zukünftige HiRes-Formate mit 32-Bit-Auflösung und 384-kHz-Samplingfrequenz wiedergeben. Auch für das immer beliebtere DSD-Format sind alle Probanden gerüstet: DSD256 (vierfache SACD-Auflösung) beherrschen alle Testprobanden – vorausgesetzt, man installiert (recht mühsam) den entsprechenden Windows-Treiber und verwendet den passenden Software-Player.

Für den Vergleichstest musste DSD aussen vor bleiben, einfach weil kein A-B-Vergleich möglich war. Exemplarisch durfte jedoch der UD-503 aufzeigen, welches Mass an Klangqualität mit DSD im Vergleich zu PCM möglich ist. Teac offeriert einen einfachen, aber probaten Software-Player für Windows/Mac OS (Download hier), der natürlich perfekt mit den hauseigenen USB-Treibern zusammenarbeitet.

Auf der Homepage des norwegischen Musiklabels 2L findet sich eine ganze Reihe an frei downloadbaren HiRes-Musikfiles in diversen PCM- (FLAC) und DSD-Formaten, darunter auch in Stereo DSD256 mit einer atemberaubenden Datenrate von 11.2896 Mbit/s. Ein Klanggewinn im Vergleich zu PCM mit 24-Bit/192 kHz ist tatsächlich wahrnehmbar: Via DSD klingt es runder, fliessender und weniger «nervös» – kurzum: natürlicher. Dies ist allerdings nicht verwunderlich, weist das gleiche Musikstück in DSD256 doch eine vierfach höhere Datenmenge auf als in FLAC.

Für den abschliessenden Hörvergleich der vier DACS kam nur eine analytische Wiedergabekette in Frage: Als Lautsprecher die B&W 805D3, angetrieben von den AVM-Monoblöcken MA3.2S. Zur A-B-Umschaltung wurde ein audiophiler Linedriver von Xindak (XA8250) eingesetzt. Die Verbindungskabel stammten allesamt aus der Executive-Serie von Goldkabel. Als Quelle diente ein Netzwerkspieler A-500 Pro von Popcorn Hour. Gestreamt wurde ab Festplatte und zwar FLAC-Files mit einer Datenrate von bis zu 192 kHz.

Um die Qualität der Kopfhörerausgänge zu testen, verwendeten wir einen niederohmigen Fidelio X1 von Philips (30 Ohm), einen AKG 701 (62 Ohm) sowie einen hochohmigen Beyerdynamic T90 (250 Ohm). Ausserdem durfte der legendäre Studiohörer AKG K1000 zeigen, ob die symmetrische Ansteuerung durch den Teac UD-503 Vorteile bringt. 

Test Audiolab M-DAC mini

Mit gerade mal rund 14 x 18 x 3,5 cm passt der M-DAC mini in jede Hand- und sogar fast jede Jackentasche. Und auch das Gewicht von rund 300 g schränkt den mobilen Einsatz kaum ein. Tatsächlich: Der kleine Audiolab ist dank integriertem Akku für den netzunabhängigen Betrieb bestens gerüstet. Und dies gut und gerne bis zu sieben Stunden lang. 

Zwitter: Der Audiolab M-DAC mini eignet sich sowohl für den Heim- wie auch für den Portable-Einsatz. Ein integrierter Akku mit über sieben Stunden Betriebszeit machts möglich.Zwitter: Der Audiolab M-DAC mini eignet sich sowohl für den Heim- wie auch für den Portable-Einsatz. Ein integrierter Akku mit über sieben Stunden Betriebszeit machts möglich.

Punkto Connectivity findet man neben den üblichen Digitaleingängen auch noch entsprechende Ausgänge vor; interessant beispielsweise für Besitzer eines Digitalrekorders. Einen Analogeingang sucht man derweil vergeblich. Dafür können Tablets und Smartphones kabellos via Bluetooth andocken – wenn auch nur in der verlustbehafteten Standardvariante.

Die Bedienung des kompakten Geräts ist kinderleicht: Nebst Eingangswahl kann man nur noch die Lautstärke einstellen. Der Verzicht auf eine Fernbedienung fällt beim Desktopeinsatz kaum als Nachteil in Betracht. Beim Betrieb innerhalb der heimischen Stereoanlage nur dann, wenn der M-DAC mini direkt an Endverstärker oder Aktivlautsprecher angeschlossen wird.

Als Besonderheit verfügt der M-DAC mini auch noch über Digitalausgänge und getrennte USB-Eingänge für iOS und Windows/Android.Als Besonderheit verfügt der M-DAC mini auch noch über Digitalausgänge und getrennte USB-Eingänge für iOS und Windows/Android.

Im Einsatz als DA-Wandler zeigt er sich – wohl auch durch den Einsatz eines Sabre-32-Bit-DACs – auf der Höhe der Zeit und verhalf der Wiedergabekette nicht nur bei HiRes zu ausgesprochen feinem, differenziertem Klang. Im direkten Vergleich mit dem Moon Neo 230 HAD erwies er sich als etwas weniger analytisch, dafür im Hochtonbereich fast schon zart und lieblich abgestimmt. So ist er weniger der Typ «Draufgänger», als vielmehr ein Klangästhet, der auch weniger gute 16-Bit-Aufnahmen noch geniessbar aufbereitet.

Die räumliche Abbildung ist nicht so sehr auf Nahzeichnung und Konturenschärfe fokussiert, sondern bettet Solisten und Einzelinstrumente ins musikalische Gesamtgeschehen ein – ohne dass ihr individueller Charakter verlorenginge. Insgesamt klingt eine analytische Anlage mit dem Audiolab etwas weniger vordergründig und vital, zeigt aber sehr schöne Klangfarben und eine gute Tiefenstaffelung des Musikgeschehens.

Im Einsatz als Kopfhörerverstärker blieben die oben genannten Tugenden weitgehend erhalten. Die tendenziell diskrete Hochtonwiedergabe kam einem (eher analytischen) AKG K701 sehr zu Gute. Dieser klingt an schwachbrüstigen Kopfhörerausgängen oft etwas blutleer und schwach im Tieftonbereich. Nicht so am M-DAC mini, der ihm einen druckvollen, tiefreichenden Bass und wohldosierte Höhen spendierte.

Mühe hatte der netzunabhängige Engländer mit dem niederohmigen Fidelio X1, der etwas dickbauchig und zu wenig quirlig rüberkam. Am hochohmigen Beyerdynamic war die Welt hingegen wieder voll in Ordnung. Die Pegelreserven sind üppig: Wer einen empfindlichen Portable-Hörer anschliesst, wird den Lautstärkeregler meist am unteren Ende bewegen.

Test Matrix Audio Mini-i Pro 2S

Matrix Audio hat sich in den letzten Jahren einen Namen als Digitalspezialist gemacht. Die in der Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Shaanxi, Xi’an, beheimatete Firma hat bereits bewiesen, dass sie für europäische Ansprüche geeignete Produkte exportieren kann. So weist auch der Mini-i Pro überhaupt keinen Anflug von «billig» oder «nicht ausgereift» auf. Im Gegenteil: Von der Verarbeitungsqualität und Ergonomie könnten sich viele Mitbewerber ein Stück abschneiden.

Der Mini-i Pro 2S ist absolut hervorragend verarbeitet. Und auch die mitgelieferte Fernbedienung hinterlässt einen gediegenen haptischen Eindruck.Der Mini-i Pro 2S ist absolut hervorragend verarbeitet. Und auch die mitgelieferte Fernbedienung hinterlässt einen gediegenen haptischen Eindruck.

Nicht nur äusserlich kann der Chinese protzen. Auch die inneren Werte – sprich die elektronischen Bauteile und das Schaltungslayout – können sich sehen lassen. Als Rechenchip kommt ein ESS Sabre 9026PRO zum Einsatz, ein achtkanaliger HiRes-DAC der neusten Generation. Er bietet mehr als genügend Rechenpower und Dynamik, um auch noch eine verlustfreie Lautstärkeregelung zu implementieren.

Die mit Op-Amps aufgebaute Ausgangsstufe hat genügend Gain, um auch unempfindliche Endstufen oder Aktivlautsprecher auszusteuern – wahlweise per Cinch- oder symmetrischer XLR-Verbindung.

Punkto Connectivity verhält sich der Matrix unauffällig. Auf einen zusätzlichen Analogeingang muss man verzichten. Dafür kann man beispielsweise ein Handy kabellos per Bluetooth anschliessen. Und dies in ausgezeichneter Klangqualität, wenn es (wie das HTC One des Autors) ebenfalls über das AptX-Protokoll verfügt.

Schmankerl für Klangtüftler: Über sieben manuell wählbare Digitalfilter lässt sich die Klangcharakteristik bei der Wiedergabe digitaler Quellen subtil, aber nachhaltig beeinflussen. 

Sieben Digitalfilter sind beim Matrix manuell am Gerät einstellbar. Dafür muss man in ein Untermenü gehen und das Gerät sodann neu booten.Sieben Digitalfilter sind beim Matrix manuell am Gerät einstellbar. Dafür muss man in ein Untermenü gehen und das Gerät sodann neu booten.

In Filterstellung 1 erwies sich der Matrix Mini-i Pro 2S dem Moon Neo 230 HAD punkto Dynamik und Spielfreude als ebenbürtig. Filterstellung 2 steigerte die Präsenz des Klangeindrucks und die Konturenschärfe, produzierte aber fast schon zu viel Glanz in den Höhen. Filterstellung 3 baute etwas Spannung und Drive ab, klang aber insgesamt schöner als Stellung 2. Ausnehmend gut gefiel Filter Nr. 4, dies dank einem hörbaren Gewinn an Rauminformation, ohne übertriebene Nahzeichnung. Filterstellung 5 verlieh dem Klang einen anspringenden, direkten Charakter, allerdings auf Kosten der räumlichen Tiefe. Filter Nr. 6 erwies sich als «Feingeist» mit wunderbarem, jedoch leicht akzentuiertem Obertonglanz. Fast schon eine Sonderstellung nahm schliesslich Filter Nr. 7 ein: Wie durch Zauberhand gewann die gesamte Raumabbildung an Grösse und die Instrumente an Plastizität und Konturen. Dies bei sehr dynamischer und doch fliessender Spielweise.

Im Einsatz als Kopfhörerverstärker kam der Mini-i Pro 2S sowohl mit nieder- wie hochohmigen Hörern problemlos zurecht. Die Klangqualität ist in allen Fällen als gut bis sehr gut zu bezeichnen. Nur im direkten Vergleich mit aufwändigeren, diskret aufgebauten Ausgangsstufen von Teac und Moon hatte der Matrix hier das Nachsehen. Das gilt auch für den Einsatz als Vorverstärker mit direkter Ansteuerung der Endstufen. Aber als reiner DAC im Verbund einem entsprechend guten Vor- oder Vollverstärker macht ihm wohl kein Konkurrent in seiner Preisklasse etwas vor.

Test Moon Neo 230 HAD

Moon ist das High-End-Label des kanadischen Hersteller Simaudio. Tatsächlich ist der Neo 230 HAD vollständig in Kanada gefertigt – und dies in sehr hochwertiger Qualität. So gefällt die massive Aluminium-Frontplatte. Weniger hingegen der vibrationsanfällige Gehäusedeckel, der bei Anregung zum «Klingeln» neigt. 

Massive Frontplatte beim Moon, aber leider kein Display: Die Eingangswahl wird nur anhand von roten Leuchtdioden angezeigt.Massive Frontplatte beim Moon, aber leider kein Display: Die Eingangswahl wird nur anhand von roten Leuchtdioden angezeigt.

Die mitgelieferte Systemfernbedienung ist ebenfalls kein Ruhmesblatt. So fehlen Direktwahltasten für die vier Digital- und zwei Analogeingänge. Man muss entsprechend oft auf einen Knopf drücken, bis der gewünschte Eingang durchgeschaltet wird. Der einzige visuelle Anhaltspunkt dabei sind kleine LEDs auf der Gerätefront, nebst winzigen Beschriftungen (D1 bis D4, A1 und MP), die aus der Ferne kaum ablesbar sind.

Dennoch hat man das Gerät nach kurzer Eingewöhnungszeit sicher im Griff und schätzt sowohl die fernbedienbare Lautstärke wie auch Ein-/Ausschaltung. Die Anschlussperipherie kann sich mit insgesamt sechs Eingängen sehen lassen. Sinn machen auch die doppelt vorhandenen Cinch-Ausgänge – ein Paar mit fixem Pegel, das andere Paar regelbar. Das Fehlen von symmetrischen XLR-Ausgängen ist sicher verschmerzbar. Hingegen hätte sich manch einer einen zweiten Kopfhörerausgang gewünscht. Im Unterschied etwa zum Audiolab werden die Cinch-Ausgänge beim Einstöpseln des Kopfhörers nicht stumm geschaltet.

Punkto Technik und Innenleben kann sich der Neo 230 HAD wahrlich sehen lassen. Wie von Moon nicht anders gewohnt: ein blitzsaubere Aufbau wie aus dem High-End-Bilderbuch. Das aufwändige Linearnetzteil punktet mit gekapseltem Trafo und einer Filterkapazität von über 13‘000 µF. Die mit bipolaren Transistoren diskret aufgebaute Ausgangsstufe hat dank einer Ausgangsimpedanz von nur 1,3 Ohm auch niederohmige Hörer bestens im Griff. Als DAC kommt ein Sabre 9018K2M aus der „Reference“-Serie von ESS zum Einsatz. Moon verzichtet auf variable Digitalfilter.

Auch für den analogen Einsatz als klassischer Vorverstärker geeignet: Der Moon verfügt über zwei Analogeingänge (einen auf der Front), sowie über regelbare Analogausgänge zum Anschluss an Endstufen.Auch für den analogen Einsatz als klassischer Vorverstärker geeignet: Der Moon verfügt über zwei Analogeingänge (einen auf der Front), sowie über regelbare Analogausgänge zum Anschluss an Endstufen.

Im Vergleich profilierte sich der Neo 230 HAD als wahres Dynamikwunder. So brachte er feinste Klangdetails akzentuiert auf den Punkt, schälte die Konturen von Stimmen und Instrumenten sehr schön heraus. Solisten standen auf der Bühne stets im Vordergrund.  Auch punkto Durchhörbarkeit und räumliche Transparenz kann man dem Kanadier ein hervorragendes Zeugnis ausstellen, auch wenn er weniger die Tiefe des Raums ausleuchtet, als vielmehr das klangliche Geschehen auf den Punkt bringt.

 «Müde» Wiedergabeketten dürften von seinem quicklebendigen, im positiven Sinne analytischen Charakter deutlich profitieren. Auch im Tieftonbereich lässt der Moon nichts anbrennen und zeigt sich ebenso druckvoll konturiert wie tiefreichend. Insgesamt verhilft er der Musik zu expressiver Ausdrucksstärke, und dies ohne dass Anmut und feine Zwischentöne darunter leiden würden.

Von der Qualität des Kopfhörerausgangs kann man nur schwärmen: Alle drei im Hörtest verwendeten Hörer (AKG K701, Fidelio X1 und Beyerdynamic T90) liefen über den Neo 230 HAD zur Höchstform auf und zeigten ein erfreuliches, von den anderen Testteilnehmern nicht erreichtes Ausmass an detaillreicher Spielfreude. Kontrolle und Schub im Bass sind auch an niederohmigen Hörern suberb.

Insgesamt trumpft der Neo 230 HAD klanglich ganz gross auf. Bezüglich der Qualität des Kopfhörerausgangs konnte in diesem Vergleich nur der Teac ansatzweise mithalten. Auch als Vorstufe in direkter Verbindung zu Endstufen oder Aktivlautsprechern braucht man keine audiophilen Einschränkungen zu befürchten. Beim Einsatz als DAC wird der Moon klanglich nur vom Matrix (dank dessen wählbaren Digitalfiltern) eingeholt, auch hier kann man ihm sehr hohe Klangqualität attestieren.

Test Teac UD-503

Bei der Konzeption des erfreulich komplett ausgestatteten UD-503 durften die Ingenieure bei Teac im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Vollen schöpfen. Das massive Vollmetallgehäuse darf mit Fug und Recht als erdbebensicher gelten. Etwaige Vibrationen in Form von Körperschall werden über drei punktgelagerte Dämpferfüsse entkoppelt.

Der Teac UD-503 überzeugt punkto Haptik und Verarbeitung auf der ganzen Linie.Der Teac UD-503 überzeugt punkto Haptik und Verarbeitung auf der ganzen Linie.

Die ausnehmend übersichtliche Gerätefront gibt punkto Bedienung keinerlei Rätsel auf. So hält das auch aus der Ferne gut ablesbare OLED-Display Auskunft über alle wichtigen Einstellungen bereit. Ebenso gut gefällt die edle Metallfernbedienung, die nicht nur mit Eingangs-Direktwahltasten aufwartet, sondern auch noch Schmankerl wie die ferngesteuerte Filterwahl anbietet.

Der Klangtüftler kann so bequem vom Sessel aus während der laufenden Musikwiedergabe durch die fünf unterschiedlichen Digitalfilterstellungen skippen, bis er punkto passendem Klangtimbre fündig geworden ist. Darüber hinaus darf man als Nutzer in das Oversampling eingreifen und nebst 2-, 4- und 8-facher Hochkonvertierung auch eine Umwandlung eingehender Signale in DSD256 veranlassen. Die finale DA-Wandlung übernehmen zwei Chips des Typs Verita AK4490 vom japanischen Hersteller AKM.

Auch beim Innenaufbau haben die Japaner einen exorbitanten Aufwand betrieben. Der Dual-Mono-Aufbau reicht konsequenterweise bis hin zu doppelt vorhandenen Ringkerntrafos. Die potente, diskret aufgebaute Ausgangstufe bringt mit bis zu 2 x 12 Volt jeden Endverstärker bzw. Aktivlautsprecher zur Vollausteuerung. Für die sehr differenzierte, verlustfreie Lautstärkeregelung ist ein aufwändiger Schaltkreis mit 256 0,5-dB-Regelstufen zuständig.

Fortgeschrittene Kopfhörernutzer werden die doppelt vorhandenen Kopfhörerausgänge zu schätzen wissen. Damit wird der partnerschaftliche Musikgenuss spät abends möglich. Alternativ kann man die beiden Stereo-Klinkenbuchsen zur symmetrischen Ansteuerung eines passenden Kopfhörers einsetzen. Allerdings benötigt man dafür ein passendes, richtig verdrahtetes Adapterkabel, das nicht mitgeliefert wird.

So löteten wir eigens ein passendes Zwischenkabel, um den legendären Studiokopfhörer AKG K1000 anschliessen zu können. Dieser benötigt eine sehr hohe Eingangsspannung, um klanglich auf Touren zu kommen. Tatsächlich verhalf der Teac dem AKG zu Hifi-gerechtem Pegel, musste seine Reserven dazu allerdings auch reichlich ausschöpfen. Dieser zeigte sodann, weshalb er das Attribut «Kopflautsprecher» einwandfrei verdient.

Auch an den anderen drei Hörern (AKG K701, Fidelio X1 und Beyerdynamic T90) hatte der UD-503 keinerlei Probleme, das Musikgeschehen auf Vordermann zu bringen. So setzt er im Unterschied zum Moon Neo 230 HAD zwar weniger auf überschiessende Spielfreude, dennoch motivierte er (nach gebührender Einspielzeit) alle Kopfhörer zu klanglichen Höchstleistungen. Dies dank sehr guter Durchhörbarkeit, schönen Klangfarben und sattem tiefreichendem Bass, dem es auch bei niederohmigen Hörern nicht an Konturen mangelte. 

Der Teac verfügt als Besonderheit über einen Clock-Eingang zur externen Synchronisierung des Digitaltakts.Der Teac verfügt als Besonderheit über einen Clock-Eingang zur externen Synchronisierung des Digitaltakts.

Im Einsatz als DA-Wandler innerhalb der Stereoanlage fällt ebenfalls der bis in tiefste Bereiche druckvolle Bass auf. Im direkten Vergleich zum Neo 230 HAD agiert der UD-503 etwas vollmundiger, er ist nicht so sehr der vitale «Draufgänger». Nichtsdestotrotz gefällt die harmonische und ausgeglichene Gangart, die auch dynamische Musikpassagen völlig gelassen, unangestrengt wiedergibt. Unter den wählbaren Digitalfiltern gefiel die Stellung «Short Delay Slow» am besten, dies dank überzeugender räumlicher Abbildung und tendenziell diskreten Höhen. Zu guter Letzt überzeugt der Teac auch dann, wenn man ihn unter Umgehung eines Vorverstärkers direkt an die Endstufen (in unserem Fall ein Paar AVM MA3.2S) anschliesst.

Fazit

Für jeden etwas: Die vier getesteten DAC-Kopfhörerverstärker unterscheiden sich punkto Ausstattung und Einsatzmöglichkeiten signifikant. Der Audiolab M-DAC mini ist dank integriertem Akku natürlich für den portablen Betreib prädestiniert, überrascht aber auch zu Hause an der Hifi-Anlage mit Topklang. Er verträgt sich besser mit mittel- und hochohmigen Hörern als mit sehr niederohmigen, zudem hält er überraschende Pegelreserven bereit.

Jeder der Testteilnehmer hat seine Stärken. Klanglich sind alle vier für das HiRes-Zeitalter bestens gerüstet.Jeder der Testteilnehmer hat seine Stärken. Klanglich sind alle vier für das HiRes-Zeitalter bestens gerüstet.

Der Matrix Mini-i Pro 2S ist ganz offensichtlich für den Einsatz als DA-Wandler optimiert und holte das Maximum aus allen möglichen Digitalformaten heraus. Das ideale Gerät für Klangtüftler, die ihre hochwertige Anlage noch feintunen möchten. Verarbeitung und Ergonomie des Chinesen überzeugen auf der ganzen Linie.

Der Moon Neo 230 HAD ist klanglich kaum zu toppen, insbesondere sein Kopfhörerausgang hat hörbar mehr Drive und Elan als die der anderen Testkandidaten. Dafür muss man sich mit einer leichten Schwäche im Bedienkonzept arrangieren. Und das Klingeln des Gehäusedeckels sollte Simaudio schleunigst dämpfen.

Der Teac UD-503 schliesslich vereint das Beste aus zwei Welten und bietet nebst üppiger Ausstattung und hervorragender Verarbeitung eine sehr hohe Klangqualität sowohl im Einsatz als DAC wie auch als Kopfhörerverstärker im Verbund mit allen möglichen Spielpartnern.

Stellt sich abschliessend die Frage nach dem Preis-Leistungsverhältnis: Hier stehen der Audiolab und der Matrix Audio am besten da. Aber auch beim Teac bekommt man sehr viel Qualität fürs Geld geboten. Der Moon scheint auf den ersten Blick etwas teuer, gibt klanglich aber Gas und treibt wohl jeden Kopfhörer zur Bestleistung.

STECKBRIEF
Modell:
M-DAC mini
Profil:
Kompakter DAC/Kopfhörerverstärker für den Einsatz sowohl zu Hause als auch unterwegs. Dank integriertem Akku ist bis zu sieben Stunden netzunabhängiger Betrieb möglich. Im Desktop-Einsatz fühlt er sich ebenfalls ausgesprochen wohl. Auch als Vorverstärker mit Lautstärkeregelung ist er gut geeignet. Allerdings muss man auf den Komfort einer Fernbedienung verzichten. Punkto Klangqualität verzichtet er auf das letzte Quäntchen Dynamik und Durchsetzungskraft, gefällt dafür mit audiophiler Feinzeichnung.
Pro:
Sehr gute Klangqualität sowohl bei HiRes- wie bei 16-Bit-Software.
Klanglich hochwertiger Kopfhörerausgang mit hohen Gain-Reserven.
Bluetooth integriert.
Contra:
Bei anspruchsvollen niederohmigen Kopfhörern fehlt ihm ein wenig Kontrolle im Bass.
Keine Fernbedienung.
Preis:
449.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2017
Vertrieb:
Masse:
340 x 136 x 178 mm
Gewicht:
0,3 kg
Analog Output:
Stereo-Cinch
Digital Input:
Coaxial, optisch, 2x USB
Digitale Wortbreite:
16 - 32 Bit
Samplingfrequenz:
384 kHz
Wandlerchip:
ESS Sabre ES9018K2M
Modell:
Mini-i Pro 2S
Profil:
Hervorragender DAC. Dank neuster Wandlerechnik und wählbarem Digitalfilter ideal für Klangtüftler, die aus ihrer hochwertigen Anlage klanglich noch mehr herauskitzeln möchten. Beim Einsatz als Vorverstärker auf digitale Quellen beschränkt. Der integrierte Kopfhörerverstärker ist gut, aber nicht ganz State of the Art.
Pro:
7 wählbare Digitalfilter.
Top-verarbeitet.
Ergonomische Fernbedienung.
Bluetooth inkl. AptX
Contra:
kein Analogeingang
Preis:
679.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2017
Vertrieb:
Masse:
168 x 105 x 47 mm
Gewicht:
1,2 kg
Farbe:
Schwarz / Silber
Analog Output:
Stereo-Cinch / XLR
Digital Input:
AES/EBU, coaxial, optisch, DSD, Bluetooth
Digitale Wortbreite:
16 - 32 Bit
Samplingfrequenz:
44,1 - 384 kHz
Wandlerchip:
ESS Sabre 9026PRO
Modell:
Neo 230 HAD
Profil:
Vollwertige Kombination aus DA-Wandler, Vor- und Kopfhörerverstärker. Klingt sehr dynamisch, vital und im positiven Sinne analytisch. Die Qualität des Kopfhörerausgangs ist ausgezeichnet.
Pro:
Top-Klangqualität in allen Belangen.
Zwei Analog-Eingänge.
Fernbedienbar.
Contra:
«Klingender» Gehäusedeckel.
Bedienung anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig.
Vergleichsweise hoher Preis.
Preis:
1,580.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2016
Vertrieb:
Masse:
178 x 280 x 76 mm
Gewicht:
2,5 kg
Farbe:
Schwarz
Analog Output:
Stereo-Cinch, 1x regelbar, 1x fix
Digital Input:
optisch, 2x koaxial, USB
Digitale Wortbreite:
16 - 32 Bit
Samplingfrequenz:
44,1 - 384 kHz
Wandlerchip:
ESS Sabre 9018K2M
Modell:
UD-503
Profil:
Aufwändig verarbeiteter High-End-DAC mit Augenmerk auf bestmögliche Kopfhörerwiedergabe. Dank hochwertiger, diskret aufgebauter und verlustfrei regelbarer Ausgangsstufe sehr gut zum direkten Ansteuern von Endverstärkern oder Aktivlautsprechern geeignet.
Pro:
Top Klangqualität sowohl als Vor- und Kopfhörerverstärker wie als Wandler.
Vibrationsbedämpftes Ganzmetallgehäuse.
Doppel-Mono-Aufbau mit zwei Netztrafos.
Wählbare Digitalfilter.
Doppelte Kopfhörerausgänge.
Ergonomische Fernbedienung
Contra:
Symmetrische Kopfhörer nur über Adapter anschliessbar.
Preis:
1,150.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2015
Vertrieb:
Masse:
290 x 249 x 81,5 mm
Gewicht:
4,2 kg
Farbe:
Schwarz / Silber
Analog Output:
Stereo-Cinch / XLR
Digital Input:
optisch, coaxial, USB
Digitale Wortbreite:
16 - 32 Bit
Samplingfrequenz:
44,1 - 384 kHz
Wandlerchip:
AKM Verita AK4490

Onlinelink:
https://avguide.ch/testbericht/digitale-partnerschaften-test-vier-usb-dacs-mit-kopfhoererverstaerker