Vorverstärker mit DAC
Die besten Vorstufen für Aktivlautsprecher

Auf die richtige Ausstattung kommt es an
Nichts ist ärgerlicher, als ein Gerät, das nicht zum persönlichen Anforderungsprofil des jeweiligen Nutzers passt. Dies betrifft zunächst die verfügbaren Eingänge. Grundsätzlich sollte sich der Käufer vorher überlegen, wie viele Analogeingänge er überhaupt noch benötigt. Soll ausserdem ein Phono-MM- oder gar ein Phono-MC-Eingang mit an Bord sein?
Auch eine digitale Eingangssektion gehört heutzutage fast schon zum guten Ton. Minimal sollte diese je einen optischen, koaxialen sowie USB-Eingang aufweisen. Wer fast nur noch digitale Quellen hört, kommt damit allerdings schnell ans Limit. Geräte für «Digitalos» verfügen daher typischerweise über fünf Digitaleingänge (2x optisch, 2x koaxial, 1x USB). Der Vorverstärker übernimmt die Funktion des DA-Wandlers. Der Einsatz eines Stand-alone-DACs erübrigt sich. Nicht zuletzt findet sich immer öfter auch ein Bluetooth-Eingang. Möchte man darüber Musik in HiFi-Qualität wiedergaben, so sollte man auf AptX-Kompatibilität achten.
Die allermeisten Vorverstärker verfügen über einen integrierten Kopfhörerausgang. Ärgerlich ist nur, wenn die Anschlussbuchse nicht zum Stecker passt. Besser sind Ausführungen mit 6,3-mm-Klinke. Passende Adapter für Kopfhörer mit Mini-Klinke sind nämlich unproblematischer als solche von 3,5 auf 6,3 mm. Nicht genau definiert ist im Übrigen, ob die Vorstufenausgänge beim Einstöpseln eines Hörers stummgeschaltet werden. Bei Geräten mit gemeinsamer Lautstärkeregelung muss man unter Umständen Aktivboxen oder Endverstärker vor dem ganz privaten Hörgenuss manuell ausschalten. Luxuriöse Geräte bieten jedoch teils separate Volumenregler für Kopfhörer und Pre-Out an.
Auch die übrige Ausgangssektion sollte zum Anforderungsprofil passen. Besitzer von Aktivlautsprechern freuen sich über symmetrische XLR-Ausgänge. Diese bringen zwar keine klanglichen Vorteile, erweisen sich jedoch als unempfindlich gegen Störeinstreuungen. Wer einen oder zwei Aktiv-Subwoofer einsetzen möchte, benötigt ein zweites Paar Cinch-Ausgänge. Diese sind auch für Bi-Amping (Einsatz separater Endverstärker für den Tiefton- und Hochtonzweig eines Lautsprechers) unerlässlich.
Stand der Technik
Die analoge Schaltungstechnik ist eigentlich längst ausgereizt. Fortschritte gab es in den letzten Jahren jedoch bei der Lautstärkeregelung: So gibt es in höheren Preisklassen aufwändige Layouts, welche Rauschen und Störgeräusche bei geringer Lautstärke minimieren und damit die nutzbare Feindynamik steigern. Viele Geräte setzen elektronisch gesteuerte Widerstandsnetzwerke ein, die eine sehr differenzierte Einstellung mit bis zu 100-dB-Schritten (oder mehr) erlauben. Hierbei wird meist auch eine Balance-Funktion angeboten. Günstigere Geräte setzen hingegen mechanische Potentiometer ein, die im untersten Regelbereich nicht ganz so exakt arbeiten. Punkto Klangqualität ist diese Lösung aber nicht grundsätzlich von Nachteil. Zumindest wenn hochwertige, (gegen Staubablagerungen) gekapselte «Potis» vom Qualitätshersteller Alps zum Einsatz kommen. Auf einen Balance-Steller muss man allerdings meist verzichten.
Besitzer eines Stand-alone-DACs fragen sich vielleicht, ob es überhaupt noch einen analogen Vorverstärker braucht. Zumal dann, wenn ihr Gerät ja über eine digitale Lautstärkeregelung verfügt. Hörerfahrungen zeigen allerdings immer wieder, dass diese Lösung klanglich nicht ganz adäquat ist. Der Grund: Ein separater Vorverstärker fungiert eben auch als Impedanzwandler und stellt sehr niederohmige Ausgänge zu Endverstärkern/Aktivlautsprechern zur Verfügung. Ausserdem ist die Ausgangsstufe typischerweise deutlich aufwändiger ausgelegt.
Für jeden Anspruch das Passende
Vorverstärker, die alle möglichen Optionen schon mit an Bord haben und durchwegs gleichhohe Qualität anbieten, sind leider sehr selten oder dann sehr teuer. Bei bezahlbaren Exemplaren (unter 1000 Franken) muss man meist beim Kopfhörerverstärker oder beim Phono-Eingang Kompromisse eingehen. Man darf hier einfach nicht die gleiche Qualität erwarten wie bei separaten Stand-alone-Geräten. Im Zweifelsfall gilt: Weniger ist mehr. Besser ein Gerät ohne Phono-Eingang, dafür mit wirklich gutem DAC. Hier bietet die Industrie inzwischen ausgereifte, hochintegrierte Lösungen (auf Basis von 32-Bit-Wandlerchips) an, die von den HiFi-Herstellern implementiert werden. Dies erlaubt auch immer kompaktere Bauformen der Vorverstärker. Das klassische 44-cm-Format ist fast schon die Ausnahme. Preamps im Midi- oder Mini-Format sind wohnraumfreundlich und bieten auf kleinem Raum dennoch eine oft überraschende Ausstattungsfülle.
Fazit
Moderne Vorverstärker sind echte Tausendsassas. Im Idealfall umfasst die Ausstattung genügend analoge und digitale Eingänge. Nebst Kopfhörerverstärker ist heutzutage meist auch ein guter DAC mit an Bord. Die Qualität eines Preamps in den wichtigen Punkten vorab hinreichend zu beurteilen, ist für den Käufer allerdings schwierig. Dafür bieten die technischen Daten nur wenige Anhaltspunkte. Als kritischer Konsument kommt man um die Lektüre von Testberichten also nicht herum. Dafür nimmt avguide.ch die getesteten Geräte in möglichst vielen Aspekten ausführlich unter die Lupe.
Onlinelink:
https://avguide.ch/kaufratgeber/kauftipps-vorstufen-fuer-aktivlautsprecher-vorverstaerker-mit-dac