Nun schieben die Japaner das bezahlbare System PHA-933, bestehend aus den Komponenten A-933, T-433 und C-733, nach. Diesmal nicht im herkömmlichen 43-cm-Format, sondern als schmucke Midi-Anlage.
Auch beim PHA-933 hat Onkyo das digitale Prinzip konsequent und durchgehend verwirklicht.
Der Tuner arbeitet nach dem digitalen Synthesizerprinzip, der CD-Player ist mit einem 192kHz/24Bit-D/A-Wandler bestückt, und sogar der Verstärker gehört zu den digital funktionierenden "Class-D-Amplifiers“.
Aus „drei“ mach „eine“
Steuert die ganze Anlage: Systembedienung RC-6135.
Damit die drei für anspruchsvolle Hörer mit Designansprüchen geschaffenen Komponenten wie eine Einheit funktionieren, werden sie mit den beiliegenden RI-Systemverbindungskabeln verbunden.
Sodann hat man die Anlage mit nur einer einzigen, sehr übersichtlich gehaltenen Fernsteuerung – bis auf einige weniger oft benötigte Funktionen – vollumfänglich im Griff.
Zusätzlich können noch ein analoges Tapedeck und ein MiniDisc-Recorder von Onkyo in das System integriert werden.
Digitaler Kraftzwerg
Blick hinter die Kulisse: Der Digitalverstärker holt seine Kraft aus potenten Ringkerntransformatoren. Dank gutem Wirkungsgrad produziert er nur wenig Abwärme.
Jeder, der Freude an schönen Geräten hat, wird es sich kaum verkneifen können, die griffigen und grossen Drehknöpfe des scheinbar spartanisch ausgerüsteten Verstärkers A-933 anzufassen.Doch wo sind die Balance- und Klangregler sowie der Kopfhöreranschluss geblieben? Gesucht und gefunden: Diese Elemente hat man elegant unter einer leicht zugänglichen Klappe versteckt, da sie ja auch nicht sehr oft gebraucht werden und technisch weniger versierte Damen und Herren nur verwirren würden.
Ein Blick unter den Gehäusedeckel zeigt, dass bei diesem Digitalverstärker wahrlich nicht gespart wurde. Die beiden Ringkern-Transformatoren und die dicken Stromschienen im Netzteil bieten beste Voraussetzungen auch für den Betrieb mit kritischen Lautsprecherboxen.
Dass sich unser topmoderner, digitaler Kraftzwerg gerne von analogen Schallquellen bedienen lässt, beweist er mit einem Phonoeingang für magnetische Tonabnehmer.
Digitalverstärker reagieren aufgrund ihres relativ geringen Dämpfungsfaktors bei hohen Frequenzen unterschiedlich auf verschiedenartige Lautsprecher. Je nach Impedanz können sie mit einem etwas unterschiedlichen Klangtimbre im Hoch und Obertonbereich aufwarten. Deshalb lohnt es sich, vor dem Kauf diese Elektronik mit den vorgesehenen Lautsprechern in aller Ruhe mal anzuhören.
Tuner mit Timerfunktion
Auch der RDS-Tuner T-433 besticht durch eine gute Bedienbarkeit. Ganz einfach wird hier zwischen Presets und dem manuellen Auffinden von Sendern umgeschaltet.Bis zu 30 Sender lassen sich sehr komfortabel automatisch, aber auch manuell einspeichern und bei Bedarf sogar beschriften.
Mit der vielfältig einzusetzenden Timerfunktion erwacht man zum Beispiel morgens mit seiner Lieblingsmusik ab CD oder mit Nachrichten ab Tuner. Zudem steuert man die Aufnahme eines Programms auf einen MD- oder Tape-Recorder.
Eine RDS-Spezialität ist das Acculock, welches beim erstmaligen Einschalten des Gerätes die Zeit über ein RDS-Signal automatisch einstellt.
Player
Auch der CD-Player ist sauber aufgebaut und mit hochwertigen Komponenten bestückt.
Der CD-Player C-733 bietet den heute üblichen Komfort wie Programmierung, Zufallswiedergabe, das Wiederholen von Tracks etc. Neben zwei analogen Ausgängen findet man zwei optische, aber keinen koaxialen Digitalausgang. MP3-CDs werden leider nicht abgespielt.
Auch hier zeigt ein Blick ins Innere des Gerätes, dass es sich um einen hochwertigen Player handelt, der sauber aufgebaut und mit erstklassigen Komponenten bestückt ist. Insbesondere vom 24-Bit-Wandlerbaustein des britischen Herstellers Wolfson verspricht sich der Kenner fein aufgelösten CD-Klang.
Concerto grosso
Sehr dynamisch und spielfreudig musizierte das Verstärker-CD-Player-Duo bei anspruchsvoller Kammermusik: Hell, brillant, jedoch nie grell erschienen Streicher und Holzbläser.Als aussergewöhnlich gut empfanden Testhörer die Feinzeichnung und Klangdefinition. Dieser vitale, fein definierte Klang liess Blechbläser extrem geschmeidig und dennoch kraftvoll im Abhörraum erscheinen.
Von den warm und rund klingenden Posaunen bis zum hellen und strahlenden Klang der Trompeten entfesselte unser digitales Duo ein wahres Feuerwerk an Klangfarben.
Weiter überzeugte eine präzise und weiträumige Abbildung grosser Klangkörper, seien es ein Sinfonieorchester oder eine grosse Orgel. Beeindruckend neben einem sehr breitbandigen Klang erscheint auch die Tiefenstaffelung.
Mit „herrlich dynamisch, ohne Limiter“ bezeichnete ein Mitglied der Jury die Wiedergabe eines grossen Konzertflügels. Ein anderes Mitglied vermisste allerdings bei erhöhter Lautstärke im Fortissimo in den tiefen Lagen etwas Druck.
Doch dies von einem derart kompakten Verstärker zu verlangen, dürfte doch nicht ganz realistisch sein. Insgesamt war man sich aber einig: Was dieser kleine Digitalverstärker leisten kann, ist doch sehr bemerkenswert.
Dass dieses Duo gerade in Bezug auf Feinzeichnung meisterhaft aufspielen kann, bewies es erneut beim sogenannten „Boxenkiller“ der Test Record „Impression“. Unglaublich fein und hoch aufgelöst zeichnete es feine Beckenimpulse in den Raum. Bei den brachialen Impulsen der Bassdrum schlug sich der Verstärker erneut sehr wacker, doch zeigten sich verständlicherweise dann und wann die Grenzen des Verstärkers.
Für „normales“ Hören reicht die zur Verfügung stehende Leistung jedoch bei weitem aus.
Rebecca Pidgeons audiophile Stimme kam hell, frisch, aber auch geringfügig kehlig. Letztere Eigenschaft darf allerdings auch in einem bestimmten Masse der Aufnahme zugeschrieben werden.
Weichzeichnereffekte sind diesen Komponenten gewiss fremd. Sie zeichnen präzis und verschleiern nichts.
Der Tuner benahm sich an einer Kabelanlage ohne Fehl und Tadel. Auch er konnte bei guten Sendungen mit einem sauberen und sehr räumlichen Klang aufwarten. Das zuweilen hörbare, leichte Rauschen stammte praktisch immer vom UKW-Sender selbst oder musste der Kabelanlage zugeschrieben werden.