PRODUKTNEWS
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Publikationsdatum
26. Mai 2021
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Um es gleich vorwegzunehmen: Ein ausführlicher Test der Komponenten der Serie 180 des dänischen Herstellers Aavik folgt im Juni. In dieser Produktinformation wollen wir die etwas eigenwilligen, aber verblüffend kompromisslosen Komponenten zunächst einmal vorstellen. Das System besteht aus vier Komponenten, wovon drei eine funktionale Einheit bilden: Ein Audio-Streamer oder Netzwerkplayer, ein DA-Wandler und ein integrierter Verstärker. Dazu gibt es noch den Phono-Vorverstärker, der aber nur den Phono-Liebhabern etwas bedeuten mag.

Die vier Geräte haben konzeptionell und technologisch trotz unterschiedlicher Funktionen viel gemeinsam. Darauf gehe ich etwas später ein. Zu erwähnen sind die grösseren (und teureren) Geschwister der Serie 280 und der Serie 580. Sie unterscheiden sich optisch kaum von der Serie 180 und finden hier nur der guten Ordnung halber Erwähnung. Die Aavik-Geräte der Serie 180 kosten 6000 CHF pro Gerät. Der CH-Vertrieb präsentiert die Geräte eindrücklich in einem fantastischen Showroom.

Drei von vier Komponenten der 180er-Serie von Aavik im Showroom des CH-Vertriebs: Netzwerkplayer mit Digitalausgängen, DA-Wandler und Vollverstärker. Nicht im Bild ist die baugleiche Phono-Vorstufe.Drei von vier Komponenten der 180er-Serie von Aavik im Showroom des CH-Vertriebs: Netzwerkplayer mit Digitalausgängen, DA-Wandler und Vollverstärker. Nicht im Bild ist die baugleiche Phono-Vorstufe.

Der Hersteller ist sehr überzeugt davon, dass die Unterbringung der Funktionen für Streaming, DA-Wandlung und Verstärkung in drei verschiedenen Komponenten eindeutig klangliche Vorteile bringt. Dem Trend zur Integration folgt man bei Aavik also nicht. Und die Argumente, die für eine solche Integration sprechen würden, lässt man beiseite. Die Komponenten sind aber alles andere als Boliden. Im Gegenteil: Sie sind klein, relativ leicht und sehr elegant anmutend. Das Grossdisplay erfüllt den Zweck einer emotionalen Ansprache des Musikhörers und das sehr überzeugend. Dazu werden natürlich auch Betriebszustände und – beim Netzwerkplayer – die wichtigsten Musikinformationen angezeigt.

Spannende Technologie im Einsatz

Die Geräte verbindet nicht nur das Aussehen, sondern auch eine Technologie, die jede Art von Geräuschen bzw. Verzerrungen unterdrücken oder kompensieren sollen – ob leitungsgebunden (induziert) oder «radiated» als elektromagnetische Wellen. Aavik nennt das eine effektive Noise-Cancelling-Technologie, die von sogenannten Tesla Coils, Tesla Square Coils und Dithering-Schaltungen übernommen wird. In allen Komponenten findet man eine ähnlich gestaltete Anordnung dieser etwas geheimnisvoll anmutenden, aber trotzdem eindeutig elektrotechnisch arbeitenden Komponenten.

Kompakter Vollverstärker Aavik I-180 in Class D. Das Gehäuse aus einem Kunststoff-Komposit soll mit seinen besonderen Eigenschaften den Klang verbessern.Kompakter Vollverstärker Aavik I-180 in Class D. Das Gehäuse aus einem Kunststoff-Komposit soll mit seinen besonderen Eigenschaften den Klang verbessern.

Man kann sich davon überzeugen, dass hier keine esoterisch angehauchte Schummelei vorliegt, und schliesslich dürfte ja auch das klangliche Endresultat überzeugen. Die Verstärkertechnologie im I-180-Vollverstärker ist Class D. Die Verstärkermodule stammen von der dänischen Firma Pascal und verfügen über einige Modifikationen.

Musikalische Gehäuse

Die Gehäuse der Aavik-Komponenten bestehen grösstenteils aus einem Komposit-Material. Die Rohstoffe dafür sollen natürlichen Ursprungs sein. Ziel ist die Unterdrückung typischer mechanischer Resonanzen, wie sie bei Aluminium-Gehäusen sehr deutlich in Erscheinung treten würden. Metallische Materialien werden nur dort und nur so weit eingesetzt, als es die Kühlung oder die Abschirmung erfordert. Die Gehäuse sind perfekt lackierbar und wirken weder hölzern noch sonstwie aus der Natur kommend.

Coole Anzeige von Interpret*in und Song auf dem Display des Streamers. Auf der Aavik Streaming App findet man dann alle Details.Coole Anzeige von Interpret*in und Song auf dem Display des Streamers. Auf der Aavik Streaming App findet man dann alle Details.

Dadurch wird die nordische Designsprache nicht gestört. Das Bedienungskonzept an den Geräten reduziert sich auf wenige Tasten. Am Verstärker gibt es zudem einen Drehschalter mit zusätzlicher Tastfunktion.

Streaming-App und Roon

Der Serie-180-Streamer (oder Netzwerkplayer) wird mit einer proprietären (oder hauseigenen) App bedient. Im Unterschied zu vielen Apps dieser Art kann man diese nur direkt von Aavik beziehen. Streamingdienste wie Qobuz, Tidal, Spotify und andere stehen natürlich zur Verfügung. Die App ist gut gemacht, wie ich mich vor Ort überzeugen konnte.

Der Streamer kann in Kürze auch als Roon Ready Endpoint genutzt werden. Es kann sich nur noch um ein paar Tage handeln.

Die R-180-MC-Phonovorstufe von hoher Güte mit 62-dB-Verstärkung. Lastimpedanzen lassen sich von 50 Ohm bis 5 kOhm anpassen. Signal to Noise misst sich mit 94 dB, sie soll sehr fein klingen ...Die R-180-MC-Phonovorstufe von hoher Güte mit 62-dB-Verstärkung. Lastimpedanzen lassen sich von 50 Ohm bis 5 kOhm anpassen. Signal to Noise misst sich mit 94 dB, sie soll sehr fein klingen ...
Beispiel der zahlreichen sogenannten «Tesla Coils» und «Active Square Tesla Coils» am Beispiel des Serie-580-Vollverstärkers von Aavik (Mitte). In den Komponenten der Serie 180 stecken immer noch rund ein Drittel dieser besonderen Bauteile.Beispiel der zahlreichen sogenannten «Tesla Coils» und «Active Square Tesla Coils» am Beispiel des Serie-580-Vollverstärkers von Aavik (Mitte). In den Komponenten der Serie 180 stecken immer noch rund ein Drittel dieser besonderen Bauteile.

avguide.ch meint

Die Komponenten der Serie 180 von Aavik lassen aufhorchen: Aavik macht vieles eindeutig anders als andere Hersteller, ganz offensichtlich aus Überzeugung und trotz der drei bzw. vier Komponenten ohne High-End-Materialschlacht. Wir sind gespannt auf die «kleine» Ausführung dieser geheimnisvollen Elektronik. Der Test folgt im Juni.