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Publikationsdatum
27. Mai 2016
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Neil Youngs neues Album "Earth" kann man bereits über Tidal streamen. Auf dem Pono Music Store, Neil Youngs eigener Kaufplattform für Downloads, kann man sein neues Album aber erst vorbestellen. So berichtet es Digital Music News. Das stimmt, man findet dies bestätigt, wenn man den Pono Music Store besucht.

25.99 USD kostet das Album auf Pono. Gewiss, man erhält für den Preis Hi-Res-Qualität, doch sehr viele Käufer dürften sich dennoch nicht dafür entscheiden. Ist das der Anfang vom Ende des Pono Music Stores? Wahrscheinlich nicht. Es ist vielleicht schon das Ende vom Ende.

Die Download-Anbieter wurden vom Streaming-Boom überrascht. So bieten etwa Tidal oder auch Qobuz heute eine Qualität an, die zumindest der CD entspricht. Neil Young konnte sich dem auch nicht entziehen, denn auch seine Alben müssen an die Öffentlichkeit. Selbst dann, wenn die Musik entgegen Neil Youngs Philosophie in CD-Qualität nicht "richtig" klingt, so wie es der Musiker im Studio gewollt hat. Doch der Zweck heiligt die Mittel.

Schon vor diesen News wurde es ruhig um Pono. Dieser Toblerone-artige Musikplayer mit Technik von Ayre, wurde von HiFi-Kritikern hoch gelobt und mit 12 Mio. USD von einer interessierten Öffentlichkeit finanziert. Nach anfänglichen Verzögerungen bei der Auslieferung signierter Erstgeräte sollen in den ersten drei Quartalen 25'000 Stück verkauft worden sein. Das entspricht etwa 10% der Verkaufsmenge des ersten iPods im gleichen Zeitraum, viele Jahre zuvor.

Ein wenig idealistisch "war" Neil Youngs Projekt aber schon. Die Downloads sind teuer, die Geräte schrullig und die Gallionsfigur Neil Young ist auch nicht mehr jedem von uns präsent. Das Ganze wurde von einer breiten Öffentlichkeit gar nicht wirklich wahrgenommen.

Viele Musikkonsumenten konnten den Qualitätsvorteil der Hi-Res-Musik nicht so recht nachvollziehen. Es schien nicht immer schlüssig – trotz mantragleich vorgetragener Testemonials bekannter Pop-Musikgrössen in Neil Youngs Promo-Video. Das Geschäftsmodell liest sich immer noch wie eine iTunes-Kopie für Hi-Res. Und dies in einer Zeit, in der Musikstreaming immer populärer wird.

Hoffen wir, dass Totgeglaubte tatsächlich länger leben.

Der Pono-Player kommt zwar in einem etwas schrulligen Design, doch klingt der relativ kostengünstige Musikspieler dank Technik von Ayre ausgezeichnet.Der Pono-Player kommt zwar in einem etwas schrulligen Design, doch klingt der relativ kostengünstige Musikspieler dank Technik von Ayre ausgezeichnet.